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Russisch sprechende Häftlinge in Prag im Hungerstreik

31. Juli 2002

– Nicht ausgeschlossen, dass inhaftierte Mafia-Bosse im Hintergrund die Strippen ziehen

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Prag, 31.7.2002, CTK, tschech.

In einem Prager Gefängnis sind gestern Abend 32 Häftlinge in einen Hungerstreik getreten. Es handele sich dabei überwiegend um Inhaftierte aus der früheren Sowjetunion, teilte die Haftanstaltsprecherin Miloslava Havlickova mit. Als Gründe für den Prostet werden langwierige Verfahren, angebliche Menschenrechtsverletzungen und die Diskriminierung von Ausländern in tschechischen Gefängnissen genannt.

Mit den Streikenden führe man Einzelgespräche, woraufhin auch ihre Forderungen individuell bewertet werden. "Wir sind aber keinesfalls bereit, dem Druck irgendwelcher Gruppen nachzugeben", betonte Havlickova.

Den bislang größten Hungerstreik in Tschechiens Haftanstalten gab es im Sommer 2001. Damals weigerten sich 170 ausschließlich russisch sprechende Häftlinge landesweit in sechs Gefängnissen, Nahrung zu sich zu nehmen. Später zeigte sich, dass diese Protestaktion nur der Anfang eines geplanten Großaufstands war. Der Aufstand war zur Deckung der Flucht von russischen Mafia-Bossen gedacht, die in Tschechien inhaftiert sind. Der Polizei ist es jedoch gelungen, die vor einem Jahr geplante Großaktion zu verhindern. (ykk)