1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Russland feiert Tag des Sieges

9. Mai 2010

Bundeskanzlerin Merkel nahm an der Feier zum 65. Jahrestag des Sieges über Nazi-Deutschland und der Befreiung vom Nationalsozialismus in Moskau teil. Mehr als 10.000 Soldaten marschierten bei der Siegesparade mit.

https://p.dw.com/p/NJdc
Panzer auf dem Roten Platz (Foto: AP)
Am Roten Platz wurde schweres Geschütz aufgefahrenBild: AP

Mit einer großen Militärparade auf dem Roten Platz in Moskau feierte Russland an diesem Sonntag (09.05.2010) den 65. Jahrestag des Sieges über Hitler-Deutschland. Unter den mehr als 10.000 Soldaten der Siegesparade waren erstmals auch Streitkräfte der NATO-Mächte Frankreich, Großbritannien und USA vertreten. Unter den zahlreichen Staatsgästen befanden sich auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und Chinas Staatschef Hu Jintao.

Merkel bezeichnete zuvor die Einladung zu den Feierlichkeiten als eine Ehre. Es sei nicht selbstverständlich, dass ein deutscher Regierungschef an diesem Ereignis teilnehmen dürfe. Die Geste zeige, dass Russland und Deutschland aus der Geschichte gelernt hätten und nun in Frieden und Freundschaft lebten. Der russische Präsident Dmitri Medwedew hatte die Kanzlerin am Morgen in Moskau begrüßt. Das Staatsfernsehen zeigte, wie Merkel im Kreml in einer Limousine vorfuhr. Als erster deutscher Bundeskanzler hatte vor fünf Jahren Gerhard Schröder der Siegesparade beigewohnt. Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy und Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi sagten wegen der Euro-Krise ihre Teilnahme ab.

Wichtigster Feiertag

Merkel zwischen russischen Offizieren (Foto: AP)
Auch Merkel war unter den zahlreichen GästenBild: AP

In Russland ist der "Tag des Sieges" am 9. Mai der mit Abstand wichtigste nationale Feiertag des Landes. Mit etwa 27 Millionen Opfern hat die damalige Sowjetunion im Krieg von 1941-1945 so schwere Verluste erlitten wie kein anderes Land. Die Parade ist nicht zuletzt eine Nabelschau des russischen Militärs.

Mehr als eine Stunde lang zog schwere Kampftechnik sowie historisches Kriegsgerät an der Ehrentribüne im russischen Machtzentrum vorbei, darunter auch die Interkontinentalrakete Topol-M. Jagdflugzeuge düsten in der Formation einer "65" über den Kreml hinweg. Über 120 Kampfflugzeuge und Hubschrauber, aber auch Panzer waren bei der Parade am Kreml zudem zu sehen. In Moskau kamen etwa 2,5 Millionen Schaulustige zu dem Spektakel. Zahlreiche Straßen und Metrostationen rund um die Innenstadt wurden gesperrt. Aus Angst vor Anschlägen waren zehntausende Sicherheitskräfte im Einsatz. Auch in zahlreichen weiteren Städten in Russland wurden Siegesfeiern abgehalten.

Autorin: Annamaria Sigrist (dpa, afp, rtr)
Redaktion: Susanne Eickenfonder