"Russland ist und bleibt unberechenbar" | Service | DW | 29.04.2006
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Service

"Russland ist und bleibt unberechenbar"

Themen, die unsere Leser bewegen: 20 Jahre nach Tschernobyl, der Atomstreit mit dem Iran, Russland und die Gaslieferungen, die Unruhen in Nepal und die Terroranschläge in Ägypten.

Tschernobyl und die Folgen

Die Frage ist nicht ganz korrekt gestellt: Es müsste heißen "Welcher Interpretation der Zahlen glauben Sie?" Und dann wird das ganze schon interessanter. Dr. Sebastian Pflugbeil hat in dem Beitrag bereits darauf hingewiesen, welches Interesse die IAEA - satzungsgemäß - verfolgt. Dass der Atomindustrie in Zeiten einer Diskussion über Laufzeitenverlängerungen für deutsche Atomkraftwerke eine Diskussion über die verheerenden Auswirkungen des GAUs nicht passt, ist offensichtlich. Und welche Möglichkeiten der Beeinflussung auf Politik und Medien die großen Energiekonzerne und Anlagenbauer haben, kann man sich vorstellen. Allerdings gibt es eine Gegenmacht: Die der Konsumenten. Je mehr Menschen sich für Lieferanten von Strom aus erneuerbaren Energien entscheiden, desto weniger Macht werden diese Konzerne haben, desto unwahrscheinlicher wird eine "Renaissance" der Atomenergie. (Jörg Welke, IPPNW)


Nepal

Gerade jetzt im Zeichen des Generalstreik, zeigt das Nepalesische Volk die Reife zur Demokratie. Und ein König, der einen Feudalismus vertritt, hat das Recht zu Regieren verwirkt und sollte abdanken. Man kann nur hoffen, dass dies ohne Blutbad geschieht und dass sich die demokratischen Kräfte auch im Militär- und Polizeiwesen durchsetzen und die Gefolgschaft den absolutistischen Herrschertum verweigern mögen. Womit ein Blutbad am nepalesischen Volk auch verhindert werden könnte. (Ulrike Petavegan)

Was zurzeit in Nepal passiert, ist furchtbar und es ist wieder mal typisch, dass erst jetzt "irgendwie" eingegriffen wird. Seit Monaten und Jahren brodelt es politisch in Nepal durch "den sich an die Macht gemordeten König". Die Armen der Armen sterben und keiner fühlt sich zuständig. Ich war Ende letzten Jahres in Nepal und bin von dem Land total begeistert. Ich habe noch nie so viele liebenswürdige Menschen erlebt wie dort. Viele Exiltibeter haben Angst, jetzt auch in Nepal nicht mehr sicher zu sein. Die Menschen brauchen Hilfe und Geld. (Angi Pangi)


Terror in Ägypten

Ich habe 1992 eine zweiwöchige Studienreise nach Ägypten unternommen und bin froh, dass ich dieses wundervolle Land mit seinen vielfältigen Reichtümern zu relativer Friedenszeit erleben konnte. Zum jetzigen Zeitpunkt wurde ich sicherlich nicht reisen und ich denke, dass sich die Situation in absehbarer Zeit nicht ändern wird; insofern kann ich mir eine weitere Ägyptenreise nicht vorstellen. (N. Taylor)

Ich reise seit zehn Jahren regelmäßig nach Ägypten und auch nach Dahab. Nach den Anschlägen in Taba und Sharm war stark damit zu rechnen, dass in Dahab ein Anschlag passiert. Ich denke, dass dieser Ort den Hintermännern des Anschlags - wer auch immer es sein mag - ein ziemlicher Dorn im Auge ist. Morgen fliege ich selber nach Kairo und in circa einer Woche werde ich nach Dahab fahren - wie geplant. Ein ungutes Gefühl habe ich dabei nicht. Ich kann allerdings gut nachvollziehen, dass Urlauber, die ihren ersten Urlaub auf den Sinai geplant haben, diesen stornieren, da ein Urlaub ja Entspannung bringen soll und keinen Stress. Ich bin froh, dass relativ viele Urlauber in Dahab geblieben sind - somit ist das Ziel des Anschlags nicht erreicht. (Carmen Meinhold)

Natürlich würde ich - und zwar gerade jetzt erst recht! - nach Ägypten reisen. Das wenige, dass wir hier in den westlichen Industrieländern tun können ist doch, den Terroristen gerade NICHT durch unser Fernbleiben zu unterstützen! Die einhergehenden wirtschaftlichen Schäden (in aller erster Linie im Tourismus) in solchermaßen betroffenen Ländern sind mithin Hauptziel dieser feigen und dummen Attentate. Zudem ist Ägypten in vielfacher Hinsicht einfach schön. Und die Ägypter selbst habe ich - abgesehen vom üblichen 'Touri-Nepp' rund um Tourismuszentren - als sehr offene, unternehmungslustige und selbständige Menschen kennen gelernt. Keine Spur von islamischem Fundamentalismus, auch gerade bei gläubigen Menschen. Offensichtlich ganz anders und unaufgeregter als bei vielen Muslimen in der Fremde wie hier in Deutschland. (Peter Kiefer)

Wie hieß es doch so richtig, wer Wind sät wird Sturm ernten ... Wir Westler geben uns ja auch alle Mühe, in jedes erdenkliche Fettnäpfchen der religiösen Freiheiten zu treten .... Mohammedaner sind nicht so frei wie wir, ihre Erziehung hat einen ganz anderen Hintergrund als die unsere ... Warum bemühen wir uns nicht diese Differenzen als Reichtum an verschiedenen, lebendigen und bunten kulturellen Beigaben und Ergänzungen zu verstehen? (Jörg Thiede)


Öl und Gas aus Russland

Die Aufgabe wäre gewesen, Europa von russischen Lieferungen so unabhängig zu machen wie nur irgend möglich. Stattdessen setzt Frau Merkel fort, was Ulbricht und Honecker begonnen haben. Russland war, ist und bleibt ein unergründlicher, unberechenbarer und stets gefährlicher Gegenspieler der freien Welt. (Rolf Mainz)

Der Bedarf an Öl wird bleiben oder noch steigen (Indien,China) - gleichzeitig bleibt der Nahe Osten ein Pulverfass - dort wird es keine Ruhe geben: US-Truppen im Irak, der Konflikt Israel - Palästinenser werden weiter für Unruhe sorgen, dazu wird der Iran bald über Atomwaffen verfügen - vielleicht auch die Türkei , Ägypten und Saudi Arabien auch. Im Falle eines Krieges oder auch nur eines militärischen Konfliktes zwischen USA und Iran wird das Barrel Öl 100 US Dollar kosten!! Die USA werden ihre Versorgung in jedem Falle sicherstellen - die Europäer und Ostasiaten werden die Zeche und die hohen Preise in erster Linie zahlen müssen !!! (Jutta Schmidt)

Zitat ihres Berichtes: Im bilateralen deutsch-russischen Verhältnis gibt es derzeit keine wirklichen Probleme. Kanzlerin Merkel setzt, wie ihr Vorgänger Gerhard Schröder, auf den Ausbau der strategischen Partnerschaft, gleichzeitig aber auf einen offenen Dialog" Nein keine wirklichen Probleme, wer schreibt denn so was, wie blöd sollte man dazu sein? Merke auf: GAS. (Johann Schmid)


Atomdrohung mit vielen Fragezeichen

Was die ökonomische Seite eines Waffengangs gegen den Iran betrifft, ist Panik unangebracht. Der Iran ist weder in der Lage die Seestraße von Hormus strategisch zu kontrollieren noch den Seeverkehr empfindlich zu stören. Ölförderausfälle und Abnahmestopp von iranischem Öl wäre ausschließlich für den Iran selbst ein Finanz-GAU. Man kann davon ausgehen, dass der Iran in Kürze finanziell am Ende wäre. Der Westen muss sich im klaren sein, dass Demokratie und Menschenrechte nicht zum "Nulltarif" zu bekommen sind. (…) Fakt ist, dass eine Austrocknung des islamisch-fundamentalistischen Terrors nur über eine "Ablösung" des iranischen Regimes führen kann. Seit Jahrzehnten nunmehr unterstützt das Mullah-Regime den Terror, bedroht ohne Not andere Staaten und andersgläubige Bürger (Karikaturenstreit) - was wird wohl sein wenn dieses Regime im Besitz von Nuklearwaffen ist? Das Mullah-Regime ist sowohl die Geisel des Islam wie eine Bedrohung des Weltfriedens. Dieses Regime muss weg: "Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende"! (Klaus R. Rausch, Klettgau)

Um des Friedens willen und damit kein Hass gegen Deutschland entsteht, würde ich Mahmud Ahmedinedschad nicht ein Kommen zur Fußball WM verwehren. Fußball ist ja nur ein Spiel und sollte politisch nicht überbewertet werden. (Tatjana Suschko Dunker, Rio de Janeiro)

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