Bisher war Radio das Medium in den südafrikanischen Townships. Mittlerweile wird aber Community Televison immer beliebter. Die DW-AKADEMIE hat dazu jetzt in Kapstadt einen Workshop veranstaltet.
Die Teilnehmer“, so Patrick Benning, „brachten Vorerfahrungen mit – auch durch Mitarbeit beim Community Radio. Journalistisches Potenzial und technisches Knowhow waren also vorhanden“. Während des Workshops wurde vor allem Wert darauf gelegt, dass jeder alles macht – von der Themenfindung bis zur Postproduktion: Begonnen hat das Training mit einer technischen Einführung. „Inhaltlich“, berichtet Frank Norden, „ging es dann darum, geeignete Themen zu finden und zielgruppengerecht zu entwickeln“. 14 Vorschläge wurden diskutiert, „fünf davon haben wir gemeinsam umgesetzt.“ So ist ein Team der Frage nachgegangen, wie die Bewohner eines Townships die Fußballweltmeisterschaft 2010 unterstützen werden, ein anderes hat über ein Sozialprojekt berichtet, in dem sechsjährige Jungen und Mädchen bereits Tangotanzen lernen, und es wurde der derzeit in Südafrika heiß diskutierte Taxikrieg investigativ recherchiert.
Neben dem eigentlichen Training, betont Benning, sei aber vor allem der Austausch über das eigene Selbstverständnis wichtig gewesen. „Nach wie vor befinden sich die Community-Medien in dem Dilemma, dass sie einerseits als Anwalt der Benachteiligten in den Townships tätig sein wollen, auf der anderen Seite müssen sie aber auch von ihrer Arbeit irgendwie leben.“ Die finanzielle Situation vieler Sender ist prekär: So musste Cape Town TV, eine der großen Community-Stationen, nach Ablauf einer einjährigen Lizenz in diesem Herbst den Sendebetrieb unterbrechen, weil das Geld fehlte, die genutzte Ausstrahlungstechnik zu bezahlen.