1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Südkorea senkt Zinsen wegen MERS

11. Juni 2015

Der Ausbruch der Atemwegserkrankung MERS in Südkorea belastet auch die Wirtschaft. Vorsorglich hat die Zentralbank des Landes jetzt die Zinsen auf ein Rekordtief gesenkt.

https://p.dw.com/p/1FfBG
Südkorea MERS
Bild: Reuters/Kim Hong-Ji

Die südkoreanische Notenbank senkte den Leitzins am Donnerstag um 0,25 Punkte auf das historisch niedrige Niveau von 1,5 Prozent. Es war die vierte Zinssenkung in weniger als einem Jahr.

Damit will die Bank of Korea die Konjunktur ankurbeln. Im April hatte sie ihre diesjährige Wachstumsprognose für Asiens viertgrößte Volkswirtschaft von 3,4 auf 3,1 Prozent herabgesetzt.

In einer Erklärung sprach die Notenbank nun von einem "vorsorglichen" Schritt, um einer negativen Wirtschaftsentwicklung vorzubeugen. Zwar gebe es Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung in den USA und der Eurozone, hieß es. Doch der Rückgang der südkoreanischen Exporte habe sich beschleunigt und der private Konsum sei seit dem MERS-Ausbruch im vergangenen Monat geschrumpft.

Angst vor dem Virus

An der grippeähnlichen Krankheit mit der Bezeichnung Middle East Respiratory Syndrome (MERS) sind in Südkorea bislang neun Menschen gestorben, 122 haben sich infiziert. Fast 3500 Personen wurden bisher unter Quarantäne gestellt, rund 2500 Schulen waren zuletzt geschlossen.

Es ist der größte Ausbruch der Infektionskrankheit außerhalb der arabischen Halbinsel, wo das Coronavirus erstmals 2012 nachgewiesen worden war. Nach Korea eingeschleppt wurde die Krankheit von einem Geschäftsmann, der sich auf der arabischen Halbinsel aufgehalten hatte.

Alle Ansteckungen in Korea erfolgten bisher in Krankenhäusern. Die Behörden weisen darauf hin, dass alle der an der Krankheit Verstorbenen schon zuvor gesundheitliche Probleme gehabt hätten. Zudem ist MERS nicht so leicht zwischen Menschen übertragbar wie die Atemwegserkrankung SARS, an der im Jahr 2003 hunderte Menschen in Asien starben.

bea/ul (dpa, reuters, afp)