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Südkorea startet weitere Militärübung

6. Dezember 2010

Die Drohkulisse auf der koreanischen Halbinsel wird weiter aufrecht erhalten: Südkorea und die USA haben mit einem Seemanöver begonnen - trotz zahlreicher Warnungen Nordkoreas.

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Symbolbild Konflikt Nord- und Südkorea (Foto: picture-alliance/dpa)
Immer wieder neue KriegsdrohungenBild: DW/radoman - Fotolia.com

Seit Wochen dauern die Militärübungen der USA und Südkoreas vor der nordkoreanischen Küste an. Bei dem nun am Montag (06.12.2010) begonnenen Manöver werde auch mit scharfer Munition geschossen, teilten die südkoreanischen Streitkräfte und das US-Militär mit.

Insgesamt sollen an 29 Orten rund um die nordkoreanische Halbinsel Übungen stattfinden, darunter auch vor fünf Inseln im Gelben Meer nahe der Seegrenze zu Nordkorea. Im Laufe der Woche sollen dann auch US-Kriegsschiffe teilnehmen. Allerdings soll es keine Übung in den Gewässern rund um die Insel Yeonpyeong geben, wo sich der nordkoreanische Artillerieangriff am 23.11.2010 ereignet hatte.

Stimmung auf der Insel bleibt angespannt

Fernsehbildschirm zeigt eine Karte mit der Insel Yeonpyeong (Foto: AP)
Yeonpyeong: erster Angriff seit JahrzehntenBild: AP

Nordkoreas Angriff auf die Insel hatte die Spannungen in der Region verschärft. Damals kamen vier Südkoreaner ums Leben. Es war der erste Angriff der nordkoreanischen Armee auf zivile Ziele in Südkorea seit dem Ende des Koreakrieges 1953. Nordkorea hatte den Beschuss damit begründet, dass zuvor der Süden Geschosse in nordkoreanische Gewässer abgefeuert habe. Südkorea bestreitet dies bis heute.

Mit Blick auf das neue Seemanöver hatte Nordkorea erneut mit einem "ausgewachsenen Krieg" gedroht. Durch Südkoreas "provokative und wilde Aktionen" könne die Lage auf der Halbinsel außer Kontrolle geraten, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur KCNA. Südkoreas neuer Verteidigungsminister Kim Kwan Jin hatte das Nachbarland für den Fall einer neuen Aggression gewarnt, dass die südkoreanischen Streitkräfte schnell und kräftig reagieren würden, bis Nordkorea aufgebe. Bei einem neuen Angriff werde das Land sofort Kampfjets einsetzen. Das Seemanöver soll bis kommenden Sonntag dauern.

Neue Nord-Korea-Strategie?

Die USA, Südkorea und Japan wollen am Montag über eine Nordkorea-Strategie beraten. US-Außenministerin Hillary Clinton empfängt ihre Amtskollegen in Washington. Bei dem Treffen soll es vor allem um den Angriff auf Yeonpyeong gehen. China wird an dem Treffen nicht teilnehmen, nachdem die drei Regierungen eine Einladung Pekings zu Gesprächen über das nordkoreanische Atomprogramm ausgeschlagen hatten.

Autor: Nicole Scherschun (dapd, rtr, afp, dpa)
Redaktion: Reinhard Kleber