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Süleyman Demirel: Deutschland und Europa sollten im Umgang mit Ausländern nicht Fehler wiederholen

30. Januar 2006

Ex-Staatspräsident der Türkei im Interview von DW-RADIO

https://p.dw.com/p/7sP8

Der frühere türkische Staatspräsident Süleyman Demirel (1993 – 2000) hat Deutschland und Europa vor einer "Wiederholung von Fehlern" im Umgang mit Ausländern gewarnt. In einem Interview des Türkischen Programms von DW-RADIO sagte der Politiker, die in einigen Bundesländern bereits praktizierten oder geplanten Gesinnungstests im Rahmen der Einbürgerungsverfahren von Moslems seien "falsch und stehen im Widerspruch zur europäischen Idee und zur europäischen Kultur".

Solche Entwicklungen "entspringen ausländerfeindlichen und übertrieben nationalistischen und religiösen Emotionen. Zur Idee der Europäischen Union gehört die friedliche Koexistenz von Völkern. Es geht darum, gemeinsame, universelle Werte zu verteidigen. Niemand darf aber die eigenen Werte dem Anderen aufzwingen", so Demirel zur Deutschen Welle. Der frühere Staatschef bezeichnete diesbezügliche Tendenzen als „Separatismus und Diskriminierung. Das ist nicht menschlich in einem sich vereinigenden Europa."

Zum Tod von Alt-Bundespräsident Johannes Rau erklärte Demirel: "Als Freund der Türken und der Türkei hat er bei der Integration der Türken in Deutschland nicht nach kurzfristigen Auswegen, sondern nach langfristigen Problemlösungen gesucht."
30. Januar 2006
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