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Sacharow-Preise 2005 wurden verliehen

12. Dezember 2005

Gleich drei Preisträgern wurde am 12. Dezember der "Sacharow-Preis für geistige Freiheit" des Europaparlamentes überreicht. Die Auszeichnungen gehen nach Europa, Kuba und Nigeria.

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Gab den Namen für den Preis: Andrej SacharowBild: AP

Mit dem Preis gewürdigt werden die kubanische Vereinigung "Frauen in Weiß", die nigerianische Anwältin Hauwa Ibrahim und die Organisation "Reporter ohne Grenzen". Das beschlossen die Fraktionsvorsitzenden und Parlamentspräsident Josep Borrel am Mittwoch in Straßburg.

Wer sind die Ausgezeichneten?

Die "Frauen in Weiß" ("Damas de Blanco") protestieren seit 2004 jeden Sonntag friedlich gegen die Inhaftierungen ihrer Männer und Söhne, die als Regimekritiker in Kuba festgenommen wurden. Als Symbol für den Frieden und die Unschuld der Inhaftierten tragen sie ausschließlich Weiß.

Hauwa Ibrahim verteidigt Frauen und Jugendliche, die gemäß des Scharia-Rechts wegen Ehebruchs gesteinigt werden sollen, beziehungsweise denen wegen Diebstahls Amputationen drohen. Die aus einfachen Verhältnissen stammende Juristin gilt inzwischen als führende nigerianische Rechtsanwältin für Menschenrechte. Ibrahim wurde international bekannt, als sie die Verteidigung der Angeklagten Amina Lawal übernahm. Die allein erziehende Mutter war wegen außerehelichen Geschlechtsverkehrs zum Tod verurteilt worden. In einem Berufungsprozess wurde sie schließlich freigesprochen.

Die Organisation "Reporter ohne Grenzen" kämpft weltweit für die Pressefreiheit und versucht, Journalisten vor Unterdrückung und Zensur zu schützen. Die Organisation, die in diesem Jahr ihr 30-jähriges Bestehen feiert, unterstützt darüber hinaus Reporter, die in Kriegsgebieten arbeiten, und Familien von inhaftierten Journalisten.

Preise für die Gegenmeinung

Der mit 50.000 Euro dotierte "Sacharow-Preis" wird seit 1988 jährlich verliehen. Damit wollen Europaabgeordnete Menschen oder Organisationen für ihren Einsatz für die Menschenrechte und gegen die Unterdrückung würdigen. Die Auszeichnung ist benannt nach dem sowjetischen Dissidenten, Atomforscher und Träger des Friedensnobelpreises von 1975, Andrej Sacharow (1921-1989). Im vergangenen Jahr war der weißrussische Journalistenverband BJV ausgezeichnet worden. (arn)