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Saddam Hussein boykottiert seinen Prozess

7. Dezember 2005

Der irakische Ex-Präsident Saddam Hussein hat sich geweigert, erneut vor Gericht zu erscheinen. Nach Angaben von Reportern im Gerichtssaal beklagte er sich über schlechte Haftbedingungen und rief: "Fahrt zur Hölle!"

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Könnte zur Teilnahme am Verfahren gezwungen werden: Saddam HusseinBild: AP

Die Fortsetzung des Prozesses wurde nach Husseins Weigerung am Mittwoch (7.12.2005) zunächst verschoben. Die Richter wollten entscheiden, ob das Verfahren ohne den gestürzten Machthaber fortgesetzt werden sollte. Das Verfahren kann auch ohne die Anwesenheit der Angeklagten stattfinden, so lange deren Verteidiger teilnehmen. Rechtsexperten zufolge kann er auch zum Erscheinen vor Gericht gezwungen werden.

Irak Prozess gegen Saddam Hussein wird fortgesetzt Zeuge
Saddam hört der Aussage des ersten Zeugen der Anklage zu (5.12.2005)Bild: AP

An den beiden vorangegangenen Sitzungstagen hatten erstmals Zeugen ausgesagt und dabei zahllose Grausamkeiten geschildert. Saddam und seine Mitangeklagten wiesen ihre Aussagen als Lügen und Märchen zurück.

Zum Ende der Sitzung am Dienstag verfluchte Saddam die Richter und erklärte, er sei nicht bereit, länger an dem Prozess teilzunehmen. Das Verfahren sei unfair und unrechtmäßig.

Saddam ist wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit angeklagt. Im Zentrum des Verfahrens steht ein Massaker an den Bewohnern eines schiitischen Dorfes im Jahr 1982. Bei einer Verurteilung droht Saddam die Todesstrafe. (mas)