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Saddam in Hungerstreik getreten

14. Februar 2006
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Saddam Hussein und sein Halbbruder Barsan Ibrahim sind nach eigenen Angaben in einen Hungerstreik getreten. Sie protestieren damit gegen den neuen Richter Rauf Abdel-Rahman, der den Prozess gegen den irakischen Expräsidenten und sieben Mitangeklagte, darunter Ibrahim, seit kurzem leitet. Saddam Hussein erklärte am Dienstag (14.2.2006), er habe seit drei Tagen nichts gegessen. Seine Angaben konnten zunächst nicht überprüft werden, der gestürzte Machthaber befindet sich in Gewahrsam der US-Streitkräfte.

Exgeheimdienstchef Ibrahim machte bei der Fortsetzung des Prozesses erstmals konkrete Aussagen zu seiner Verteidigung. Er habe nach Razzien infolge eines fehlgeschlagenen Attentats auf Saddam Hussein 1982 "dutzende Häftlinge freigelassen", sagte er. In dem Prozess geht es um die Ermordung von fast 150 Schiiten nach dem Attentatsversuch in der Stadt Dudschail nördlich von Bagdad. Zum Auftakt der Sitzung lieferte sich Saddam Hussein wie am Vortag ein hitziges Wortgefecht mit Richter Abdel-Rahman. "Lang leben die Mudschahedin" rief er, und brachte damit seine Unterstützung für die Aufständischen im Irak zu Ausdruck. Sein Halbbruder Ibrahim erschien den zweiten Tag in Folge in langen Unterhosen.