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Salafisten im Visier deutscher Ermittler

21. Mai 2012

In mehreren Bundesländern gab es Durchsuchungen bei mutmaßlichen Islamisten. Der Bundesverfassungsschutz sieht die Gefahr von Einzeltätern.

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Islamische Fundamentalisten demonstrieren am Dienstag (01.05.2012) in Solingen gegen eine Veranstaltung von Pro NRW. Angehörige der islamischen Salifisten hatten während einer Demonstration gegen die rechtsextreme Splitterpartei Pro NRW die Polizei angegriffen. Drei Polizisten wurden verletzt. Foto: Melanie Dittmer dpa/lnw (zu dpa "Rechtsextreme provozieren - Salafisten greifen Polizei an" vom 01.05.2012) +++(c) dpa - Bildfunk+++
Salafisten greifen Polizei anBild: picture-alliance/dpa

Der Bundesverfassungsschutz warnt vor Anschlägen islamistischer Einzeltäter in Deutschland. Attentate wie in Frankreich, wo ein Islamist im März acht Menschen getötet hatte, seien auch hier vorstellbar, sagte Verfassungsschutz-Chef Heinz Fromm der "Bild"-Zeitung.

Fromm zieht Parallelen zu Toulouse

Zugleich warnte er vor dem Einfluss von Salafisten auf die islamistische Szene und der Radikalisierung speziell junger Muslime in Deutschland. "Der Attentäter von Toulouse hatte vor seinen Anschlägen Kontakt zu Salafisten und war in Pakistan an Schusswaffen trainiert worden", gab Fromm zu bedenken.

Die Bundesanwaltschaft ermittelt unter anderem gegen den Islamisten Yassin Chouka alias Abu Ibrahim wegen des Verdachts auf Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung. Chouka hat Medienberichten zufolge in einer Video-Botschaft zur Ermordung von Mitgliedern der rechtsextremen Splitter-Partei "Pro NRW" aufgerufen. Ein Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe betonte dabei, es habe schon zuvor Ermittlungen gegen Chouka gegeben.

Ermittler sichern Beweismaterial

In mehreren Bundesländern wurden unterdessen Durchsuchungen bei mutmaßlichen Islamisten durchgeführt. Einen entsprechenden Bericht der ARD bestätigte die federführende Staatsanwaltschaft München. Wie die ARD berichtet, fanden die Razzien bereits vergangene Woche statt. In Bayern, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Berlin und Hessen sei umfangreiches Material sichergestellt worden, darunter eine Vielzahl elektronischer Datenträger. Den Ermittlern gehe es insbesondere um Islamisten aus der salafistischen Szene.

haz/gmf (rtr, dpa, afp)