1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Samsungs neuer Versuch

29. März 2017

Nach dem großen Flop ein neuer Anlauf: Samsung stellt am heutigen Mittwoch sein neues Spitzen-Modell vor. Das Smartphone Galaxy S8 muss auch den Imageschaden durch das brennende Galaxy Note 7 vergessen machen.

https://p.dw.com/p/2aBxp
Samsung Südkorea
Bild: picture alliance/dpa/D.Kalker

Samsungs nächstes Flaggschiff-Smartphone Galaxy S8 soll gegen Mittag Ortstzeit groß in New York präsentiert werden. Medienberichten zufolge bekommt  es einen noch etwas größeren Bildschirm, lässt sich zum Teil auch mit Gesten steuern und kann per Augen-Scan entsperrt werden.

Die Galaxy-S-Modelle sind traditionell die schärfste Konkurrenz für Apples iPhone, das im Geschäft mit teuren Smartphones führt. Bisherigen Berichten zufolge will Samsung dabei einige Innovationen, die zum Herbst auch von nächsten iPhone erwartet werden, früher auf den Markt bringen. So soll das Display fast die gesamte Vorderseite des Geräts ausfüllen, mit nur geringen Rändern. Wie das technisch gelöst werden kann, machte im vergangenen Jahr der chinesische Anbieter Xiaomi vor.

Barcelona Mobile World Kongress Samsung S7
Vorgängermodell Galaxy S7Bild: Reuters/A. Gea

Noch größeres Display

Das erlaubt es auch, den Bildschirm größer zu machen, ohne dafür wie früher auch das Gehäuse entsprechend erweitern zu müssen. So soll das Galaxy S8 unter anderem nach Informationen der Website "WinFuture" in der Standard-Ausführung ein Display mit einer Diagonale von 5,8 Zoll (14,7 cm) bekommen - und mit 6,2 Zoll in der "Plus"-Variante. Das iPhone 7 kommt jeweils auf 4,7 und 5,5 Zoll.

Für Samsung geht es diesmal auch darum, das Fiasko mit den Akku-Bränden seines Galaxy Note 7 im vergangenen Herbst hinter sich zu lassen. Das Galaxy S8 wird ungefähr einen Monat später als sonst üblich vorgestellt, weil sich Samsung nach dem Debakel mehr Zeit ließ. Der doppelte Rückruf des Note 7 und die branchenweit erste Einstellung eines Smartphone-Modells aus Sicherheitsgründen brachten einen beträchtlichen Image-Schaden und eine finanzielle Belastung von umgerechnet fünf Milliarden Euro.

Zudem schlug damit Samsungs Plan fehl, im wichtigen Weihnachtsgeschäft Apples iPhone 7 ein frisches Top-Gerät entgegenzustellen. Der Anteil von Samsung am Smartphone-Markt sank nach Berechnungen von Analysten von fast einem Viertel auf die Marke von 20 Prozent - und Apple dürfte sich im Weihnachtsquartal auch knapp an die Spitze geschoben haben. Auf Jahressicht kann Samsung aber vor allem dank der günstigeren Modelle die Krone des weltgrößten Smartphone-Herstellers halten. Zugleich bekommt der südkoreanische Konzern im Hochpreis-Bereich aber neue Konkurrenz von Google mit seinem Modell Pixel.

Samsung Galaxy Note 7 verkohlt explodiert
Brandgefährliches Samsung-Modell: Galaxy Note 7Bild: picture- alliance/AP Photo/A.Zuis

Recycling-Aktion

Am Dienstag hatte Samsung eine große Recycling-Aktion für das Vorgängermodell Galaxy Note 7 angekündigt. Nach Akku-Bränden bei dem Modell gab es im vergangenen Herbst erst eine weltweite Rückruf-Aktion - und dann mussten auch noch vermeintlich sichere Ersatzgeräte wieder eingezogen werden, weil auch sie Feuer fingen. Nun soll laut Samsung das Note 7 in einigen Regionen wieder auf den Markt kommen.

Ob es soweit kommt, hängt von der Zustimmung der Regulierungsbehörden ab. Das  Recycling-Konzept sieht den Verkauf runderneuerter Note 7-Geräte oder die Verwertung einzelner Komponenten vor. Ziel sei ein "umweltfreundlicher" Abbau der riesigen Lagerbestände, teilte Samsung am Montag mit. Angaben zu den Märkten und Termine für einen Auslieferungsbeginn würden später mitgeteilt.

ar/wen (dpa, rtre, afp)