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Sand rettet die Sonde

10. September 2004

Die Sonde "Genesis" ist abgestürzt – aber auf Sand, glücklicherweise. Umsonst war ihre millionenschwere Mission also nicht, sagen die Amerikaner: Der gesammelte Sonnenstaub sei mit Sicherheit zu retten.

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"Genesis" ist offenbar nicht allzu sehr zerstörtBild: AP/NASA

Andrew Dantzler, Abteilungsleiter der US-Weltraumbehörde NASA, ist recht hoffnungsfroh: Immerhin sei die Sonde "Genesis" in den weichen Wüstensand im US-Staat Utah gefallen – und nicht auf harten Felsen zerschellt. Denn dann hätte der Aufprall mit über 300 km/h das Gerät vollends zerstört. Jetzt sind die Experten optimistisch, dass sie den Sonnenstaub, den "Genesis" gesammelt hat, retten können. "Die gute Nachricht ist, dass die Kapsel in den weichen Sand fiel", sagte Dantzler dem Sender CNN. "Es ist auf jeden Fall kein Totalverlust."

Teilchen bergen dauert lange

Mut macht den Wissenschaftlern, dass der Staub-Behälter offenbar nur leicht beschädigt wurde. Während ein Bergungsteam am Mittwochabend (8. September 2004, Ortszeit) die Sonden-Teile einsammelte, ging der Sonnenstaub auf Flugreise zu einem Militär-Airport auf dem Testgelände Dugway.

Dort wurde der Staub-Fänger im Reinraum erstmal von Schlamm gereinigt. In einer mehrtägigen Aktion soll dann die wissenschaftliche Beute gesichert werden – die geladenen Sonnenstaub-Teilchen, die auf speziellen Kollektoren im Innern von "Genesis" ruhen. Die Sonde hat immerhin 800 Tage lang dafür gesammelt.

Vielleicht waren es die Batterien

Von dem Staub erhoffen sich die Wissenschaftler neue Erkenntnisse zur Entstehung der Sonne und der Planeten vor 4,5 Milliarden Jahren. Es war das erste Mal seit mehr als 30 Jahren, dass eine Raumsonde Material aus dem Weltall zur Erde bringen sollte.

Warum das nicht wie geplant geklappt hat und sich die Landefallschirme nicht öffneten, soll eine NASA-Kommission aufklären. Dem US-Radio NPR sagte ein NASA-Wissenschaftler, möglicherweise seien im allerletzten Moment die Batterien ausgefallen. Wenn die Rettung der Staubteilchen nicht gelingt, haben die USA viel Geld in den Sand gesetzt: Das Projekt kostete 260 Millionen Dollar.(reh)