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Saudische Frauen machen mobil

14. Juni 2012

Frauenrechtlerinnen in Saudi-Arabien lassen im Kampf gegen das Fahrverbot für Frauen in ihrem Land nicht locker. Nun wollen sie mittels einer Online-Petition ihre Geschlechtsgenossinnen hinters Lenkrad bekommen.

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Frauen in Saudi-Arabien neben Taxi (Foto: AP)
Bild: AP

Ein Jahr nach ihrer ersten Kampagne haben Aktivistinnen im ultrakonservativen Königreich Saudi-Arabien einen zweiten Anlauf gegen das Fahrverbot für Frauen gestartet. "Wir wollen nicht gegen geltende Gesetze verstoßen", heißt es in einer an König Abdullah gerichteten Online-Petition. "Wir wollen lediglich, dass uns wie allen anderen Frauen weltweit das uns zustehende Recht gewährt wird, Auto zu fahren."

So solle es Frauen im Besitz eines ausländischen Führerscheins erlaubt sein, sich hinter das Steuer zu setzen, "wenn es notwendig ist". Gleichzeitig baten die Aktivistinnen den Monarchen in ihrer Petition um die Zulassung von Fahrschulen für Frauen in Saudi-Arabien.

Gefängnis und Peitschenhiebe

Mittlerweile haben schon Hunderte Personen die Petition unterzeichnet. Unter ihnen ist auch Manal al-Sherif, die im vergangenen Jahr zur Symbolfigur der Kampagne "Women2Drive" wurde. Sie musste für mehrere Tage ins Gefängnis, nachdem sie auf der Internet-Plattform "YouTube" ein Video von sich am Steuer veröffentlicht hatte. Auch Sheima Jastaniah unterstützt den neuerlichen Vorstoß. Sie war nach einer Autofahrt zu zehn Peitschenhieben verurteilt worden, wurde schließlich aber begnadigt.

Saudi-Arabien ist das einzige Land der Welt, in dem Frauen das Autofahren faktisch nicht erlaubt ist. Zwar gibt es kein entsprechendes Gesetz, doch Innenminister Prinz Naif hatte die Verbotspraxis unlängst mit Verweis auf religiöse Sitten in dem streng islamischen Land nochmals bekräftigt.

wa/ml (kna, afp)