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Schöner spielen in Nürnberg

Alexander Scheibe/pf31. Januar 2002

Die Nürnberger Spielwarenmesse ist weltweit die größte ihrer Art. Fast 3.000 Aussteller, davon mehr als die Hälfte aus dem Ausland, präsentieren in diesem Jahr deutlich über eine Million Artikel.

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Bild: AP

Auch dieses Jahr bietet die internationale Spielwarenmesse in Nürnberg viel Neues. Schätzungsweise 60.000 Neuheiten und Weiterentwicklungen werden vorgestellt. Die Messe ist nur dem Fachpublikum geöffnet – die eigentliche Zielgruppe "Kinder" haben keinen Zutritt.

Technische Innovationen sind der Trend

Natürlich wird es auch in Zukunft die klassischen Spielwaren geben, die ohne Elektronik auskommen. Doch immer mehr Hersteller setzen auf neue Techniken. So sind moderne Technologien kaum noch aus dem Kinderzimmer zu verbannen. Eine Neuheit ist z.B. das Kinder Walkie-Talkie. Damit können die Kleinen SMS, die bekannten Wortmitteilungen vom Handy, kostenlos verschicken. Und dabei sind die Kinder nicht an das Spielzimmer gebunden; die Reichweite dieses Spielzeugs beträgt immerhin 100 Meter.

Selbst die klassische Holzbahn für kleine Kinder gibt es nun alternativ auch mit Infrarot-Steuerung und elektrischen Klängen. Alexander Weber, Marketingmitarbeiter von der Firma Brio erklärt das neue Spielzeug: "Sie können diesen Zug mittels einer Fernsteuerung über die Gleise lenken, auch das Einstellen einer Weiche ist möglich."

Neue Erfindungen bei Märklin

Auf dem Sektor der Modelleisenbahn gibt es dieses Jahr viele Neuerungen und Verbesserungen. Bei Märklin denkt man an alte Kindheitstage zurück und an die Zeit mit den H0-Modellen. Die Firma stellt neben Eisenbahnen jedoch auch andere Modelle her, berichtet Roland Gaugele von Märklin: "Ein besonderes Modell, das wir dieses Jahr vorstellen, ist ein Ozeandampfer, der wieder aufgelegt wurde, die Viktoria. Ganz aus Metall, handbemalt, mit drei Kaminen, fast einen Meter lang mit Uhrwerkantrieb, und später kann eine echte Dampfmaschine eingebaut werden."

Wie bei allen Märklin-Modellen steht auch hier die Funktion im Vordergrund. Das Schiff ist wassertauglich und dreht seine Runden – wenn gewünscht – im heimischen Teich. Allerdings ist dies eher unwahrscheinlich, denn bei einem Preis um die 1.800 Euro ist die Viktoria eher ein Repräsentationsstück.

Neuheit für Fans der Autorennbahn

Ein weiteres Beispiel für den Einsatz neuer Technologien bietet Carrera. Die alte Spielzeug-Autorennbahn gibt es nach wie vor, doch diesmal gibt es bei Carrera eine bahnbrechende Neuheit. Zusammen mit dem Game Boy Advance von Nintendo ergibt sich ein ganz neuer Autobahn-Spaß. Die Carrera-Bahn gibt es jetzt also auch virtuell – im Computer. Die Unersättlichen haben zudem die Möglichkeit, den Game-Boy als Steuerungsmodul zu verwenden und so das Equipment zu einem perfekten kleinen Renncomputer aufzustocken. Dieser kann verschiedene Rennabläufe simulieren – genauso wie Boxenstopps, Rundenzeiten, Bestzeiten usw.

Game Cube versus X-Box

XBOX mit Bill Gates
Bild: AP

Auf der Messe werden gleich zwei neue TV-gebundene Spielkonsolen vorgeführt. Nintendo präsentiert den Game Cube. Der ist zwar klein, aber dank neuer Speicherchips mit viel größerer Leistung und durch das Optical Disk auch mit einem neuartigen Speichermedium ausgestattet.

Konkurrenz belebt das Geschäft. Der amerikanische Softwarehersteller Microsoft steigt erstmals auch in das Geschäft mit Spielkonsolen ein und stellt in Nürnberg als Weltpremiere die X-Box vor. Spiele-Pressesprecher Boris Schneider Johne weist auf das Neuartige der Entwicklung hin. Hauptsächlich wurde eine neue Hardware entwickelt, die insbesondere im Bereich der Online-Spiele bahnbrechende Neuerungen möglich mache. Mit X-Box soll es 2003 möglich sein, gegen jedermann auf der Welt zu spielen. Genauso soll es auch Episoden-Spiele geben.

Langweilig ist ein Besuch der Spielwarenmesse also keinesfalls. Doch welche Trends sich beim Konsumenten durchsetzen werden, bleibt noch abzuwarten.