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Warnung vor mangelhaften Medikamenten

3. Mai 2014

Sie sollen helfen. Aber statt zu heilen können sie auch schaden: Wenn Arzneimittelwirkstoffe mangelhaft oder gefälscht sind, droht den Patienten Gefahr.

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Tablettenschachteln (Sybolbild). Foto: dpa.
Bild: picture-alliance/dpa

Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) schlägt Alarm. Die Qualitätshüter sind besorgt, weil Pharmakonzerne ihre Wirkstoffe zunehmend aus Schwellenländern beziehen. "In den meisten dieser Länder ist die Prüfdichte von Herstellungsbetrieben geringer als in Europa oder den USA", sagte Instituts-Präsident Walter Schwerdtfeger der Zeitung "Die Welt".

Problematisch werde es dann, wenn vor der Weiterverarbeitung unerkannte Mängel oder sogar Fälschungen der Ausgangsstoffe nicht erkannt würden. Dies sei bereits mehrfach passiert, sagte Schwerdtfeger. Nach den Gesetzen der Statistik müsse man daher befürchten, dass daraus "früher oder später auch größerer Schaden entstehen kann".

"Sicherheit belohnen"

Die Politik müsse Anreize schaffen, die die Sicherheit in der Medikamentenproduktion stärker belohnten, so Schwerdtfeger. Die Arzneimittelhersteller forderte er auf, zumindest einen Teil ihrer Produktion, vor allem für besonders wichtige Wirkstoffe, nach Europa zurückverlagern. Bisher lehnten das allerdings fast alle Unternehmen aus Kostengründen ab. Selbst in Europa sei die Medikamentenüberwachung personell längst nicht so ausgestattet, wie das aus Sicht der Kontrolleure nötig wäre, fügte Schwerdtfeger hinzu. "In Deutschland und fast allen europäischen Ländern arbeiten die zuständigen Behörden nach der Eurokrise und den Sparrunden der letzten Jahre längst an der Grenze der Leistungsfähigkeit", kritisierte er.

jj/ml (dpa, epd)