1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Schalke kann die Chance nicht nutzen

21. März 2010

Schalke 04 hätte die Tabellenführung übernehmen können. Aber in Hamburg reichte es nur zu einem 2:2. Dabei hatten Bayern und Leverkusen mit Niederlagen den Weg an die Spitze freigemacht. Berlin überrumpelt Wolfsburg.

https://p.dw.com/p/MYJs
Schalkes Marcelo Bordon Kopfballieger gegen drei Hamburger (Foto: AP)
Turbulente Szenen in Hamburg. Das Topspiel endete 2:2Bild: AP
Der Frankfurter Martin Fenin bejubelt seinen Treffer zum 2:1-Endstand gegen den FC Bayern. (Foto: dpa)
Frankfurts Fenin bejubelt sein Tor zum Sieg über die BayernBild: picture alliance/dpa

Die Tabellenführung schien für die Schalker greifbar. Bayern hatte in Frankfurt verloren, Leverkusen sich in Dortmund blamiert. Ein Sieg für die Schalker bei den europapokalmüden Hamburgern, und der Sprung auf Rang eins wäre vollbracht gewesen. Aber es reichte nicht ganz für das Team von Trainer Felix Magath. Mit viel Kampf und Leidenschaft trotzten der HSV den Gästen in der Schlussphase doch noch ein 2:2 (1:0)-Unentschieden ab. Magath erklärt das mit der Jugend seiner Mannschaft: "Wie so oft in dieser Saison haben wir es versäumt, nach einer Führung weiter nach vorne zu spielen, haben dem Gegner das Mittelfeld überlassen und das Tor bekommen." Die Hamburger waren durch Ruud van Nistelrooy (40.) in Führung gegangen, aber nach der Pause wurden der Kräfteverlust nach dem Europa-League-Achtelfinale in Anderlecht eklatant. Innerhalb weniger Minuten drehten die Schalker durch Kevin Kuranyi (62.) und einen umstrittenen Foulelfmeter von Ivan Rakitic (68.) den Rückstand in einen 2:1-Vorsprung um. Aber mit letztem Einsatz rettete Jonathan Pitroipa (77.) den Punktgewinn für seine Mannschaft und dem FC Bayern die Tabellenführung.

Erste Niederlage nach 19 Spielen für Bayern

Die Münchener verloren bei Eintracht Frankfurt trotz früher Führung nach einem Doppelschlag zwei Minuten vor Schluss der Partie noch mit 1:2 (1:0). Durch die beiden Frankfurter Treffer wurde der deutsche Rekordmeister für sein über weite Strecken lässiges Spiel bestraft. Die Frankfurter belohnten sich noch für ihren mutigen Auftritt. Die Freude darüber war Eintracht-Trainer Michael Skibbe im Anschluss deutlich anzumerken: "Auch wenn der Ausgleichstreffer und der Siegtreffer erst ganz, ganz spät gefallen sind, haben wir uns das heute einfach verdient. Das haben wir uns erkämpft und erspielt und deshalb muss ich sagen: Kompliment an meine Mannschaft, es war ganz hervorragendes Spiel." Ein Kompliment richtete Skibbe auch an die Zuschauer, es habe fantastisch viel Spaß gemacht im Stadion.

Nach den Bayern patzt auch Leverkusen

Der zweifache Dortmunder Torschütze Lucas Barrios (r.) freut sich mit Patrick Owomoyela über seinen Treffer zum 1:0. (Foto: dpa)
Dortmunds Lucas Barrios (r.) freut sich mit Patrick Owomoyela über seinen Treffer zum 1:0Bild: picture alliance/dpa

Auch Bayer Leverkusen hat wichtige Punkte im Kampf um den Meistertitel liegen gelassen. Die Werkself verlor das Westduell bei Borussia Dortmund mit 0:3 (0:0) und vergab damit die große Chance, mit Bayern München gleichzuziehen. Entsprechend enttäuscht war Bayer-Coach Jupp Heynckes: "Wenn man so überlegen spielt wie wir in der ersten Halbzeit, muss man wenigstens 2:0 in Führung gehen. Nach der Halbzeit haben wir das 0:1 nach einem Standard gefangen, die weiteren Tore fielen nach individuellen Fehlern." Der BVB verteidigte Platz vier erfolgreich und darf weiterhin vom Comeback auf der internationalen Bühne träumen.

Wiedergutmachung nach den Europapokalschlappen

Der Bremer Torsten Frings (m.) jubelt mit Sebastian Prödl (r.) und Petri Pasanen über seinen Treffer zum 3:2. (Foto: dpa)
Bremens Frings, Prödl (r.) und Pasanen (l.) feiern den SiegBild: picture alliance/dpa

Werder Bremen hat sich vom Europa-League-Aus schnell erholt und mit einer fulminanten Aufholjagd drei Punkte gesichert. Knapp 44 Stunden nach dem 4:4 gegen den FC Valencia gewannen die Bremer ihr Heimspiel gegen den VfL Bochum nach zweimaligem Rückstand noch mit 3:2 (0:1). Werder-Profi Mesut Özil klang erleichtert: "Wir sind froh, dass wir das Spiel gewonnen haben. Vor allem: Wir hatten vor zwei Tagen ein Spiel und ein bisschen schwere Beine. Dennoch aber Lob an die Mannschaft."

Der Stuttgarter Ciprian Marica köpft ohne Gegenwehr zum 1:0 ein. (Foto: dpa)
VfB-Doppeltorschütze Marica bei seinem ersten StreichBild: picture alliance/dpa

Drei Tage nach der Champions-League-Demontage in Barcelona ist dem VfB Stuttgart die erhoffte Trotzreaktion gelungen. Die Schwaben gewannen gegen Hannover 96 mit 2:0 (1:0). VfB-Coach Christian Gross zeigte sich zufrieden: "Ich freue mich natürlich sehr. Wir hatten nicht allzu lange Zeit, uns auf dieses Spiel vorzubereiten. Es war vor allem mental eine gute Leistung, die Verarbeitung der heftigen Niederlage." Für die völlig enttäuschenden 96er war die Niederlage wieder ein Rückschlag im Abstiegskampf. Nach zuletzt zwei Siegen hat der 16. der Tabelle jetzt wieder den punktgleichen SC Freiburg im Nacken.

Im Abstiegkampf wird es immer enger

Johannes Flum von Freiburg bejubelt seinen 1:0-Siegtreffer gegen Mainz. (Foto: dpa)
Der Freiburger Flum freut sich über seinen 1:0-SiegtrefferBild: picture alliance/dpa

Die Breisgauer feierten gegen Mainz einen 1:0 (1:0)-Heimsieg und setzen damit ihrer Sieglos-Serie im 13. Anlauf endlich ein Ende. Obwohl immer noch Vorletzter, schöpfen die Freiburger jetzt neue Hoffnung im Abstiegskampf.

Dagegen hat der 1. FC Nürnberg einen Rückschlag hinnehmen müssen. Gegen 1899 Hoffenheim kam der "Club" im eigenen Stadion nicht über ein torloses Remis hinaus und vergab nach zuletzt zwei Siegen die Chance, den Vorsprung auf einen Abstiegsplatz weiter auszubauen.

Berlins Theofanis Gekas (li.) schießt das 1:0 gegen Wolfsburg (Foto: apn)
Hattrick gegen den Meister: Gekas (li.) beim 1:0 für BerlinBild: AP

Die vielleicht größte Überraschung der Runde gelang ausgerechnet Schlusslicht Hertha BSC. Die Berliner überrannten völlig überforderte Wolfsburger auswärts mit 5:1 (3:1). Bereits nach acht Minuten hatte der Abstiegskandidat mit 2:0 geführt - da darf auch die Entschuldigung nicht gelten, dass der Deutsche Meister am Donnerstag im Europapokal in Kasan in die Verlängerung musste. Dreimal Theofanis Gekas und zweimal Adrian Ramos schürten die Hoffnung auf den eigentlich aussichtlos scheinenden Klassenerhalt, auch wenn Kapitän Arne Friedrich abwiegelte: "Wir wollen die Latte nicht zu hoch legen. Wir wollen Charakter zeigen, wir wollen zeigen, dass wir Fußball spielen können, dass wir zu Unrecht da unten stehen."

Bereits am Freitag hatten sich im rheinischen Derby der 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach 1:1 (0:0)-Unentschieden getrennt.

Autor: Tobias Oelmaier/Calle Kops

Redaktion: Wolfgang van Kann