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Schalke muss, Hannover kann

17. August 2011

Mainz ist schon ausgeschieden, nun hoffen Hannover und Schalke auf mehr Glück in der Europa League. In den Play-offs trifft Hannover auf Sevilla und Schalke auf Helsinki. Doch auf Schalke gibt es nur ein Thema: Raúl.

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Schalkes Stürmer Raúl jubelt (Foto: AP)
Bild: picture alliance / Pressefoto Ulmer

Kurz vor dem Europa League-Auftakt strahlte der Himmel königsblau über Gelsenkirchens Stadtteil Schalke. Denn Publikumsliebling und Weltstar Raúl bleibt wohl auch in dieser Saison ein Schalker. Tagelang kursierte zuvor das Gerücht, Raúl wolle nach England, verhandle schon intensiv mit den Blackburn Rovers. Sein sehr verhaltener Jubel nach seinem brillanten Tor gegen Köln diente als Beleg. Der Spanier sei nicht mehr glücklich auf Schalke, weil Trainer Ralf Rangnick ihn anders als Felix Magath mehr mit nach hinten arbeiten ließe.

Schalke muss weiterkommen - auch für's Portemonnaie

Doch nun gab Schalkes Manager Horst Heldt vorerst Entwarnung: "Es war ein klares Statement von Raúl, dass er nicht zu Blackburn wechseln möchte." Der spanische Weltstar soll also bleiben. Doch ein kleines Hintertürchen scheint man sich bei Schalke offen zu lassen: Der dreifache Champions League-Sieger Raúl wird in Helsinki geschont, angeblich wegen des verletzungsträchtigen Kunstrasens. Andererseits wäre Raúl so auch noch für ein mögliches anderes Team international spielberechtigt. Und Manager Heldt deutet an, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. "Das Transferfenster ist natürlich noch bis zum 31.8. offen und es wäre jetzt vermessen zu sagen, dass man weiß, was da noch passiert."

Trainer Ralf Rangnick und Stürmer Raúl geben sich die Hand. (Foto: AP)
Schalkes Raúl hatte Wechselabsichten - auch weil ihn Trainer Rangnik defensiver spielen ließBild: dapd

Sicher ist, dass Schalke als klarer Favorit in die finnische Hauptstadt Helsinki reist. Gegen den HJK will und muss Schalke weiterkommen – auch um den kostspieligen Kader zu finanzieren und weiter den großen Schuldenberg abzutragen. Der Optimismus in der Ruhrgebiets-Stadt ist aber groß und die Clubführung spricht schon von einer guten Ausgangslage für das Rückspiel auf Schalke.

96-Trainer Mirko Slomka lächelt. (Foto: AP)
Trainer Mirko Slomka hofft auf einen AußenseitersiegBild: dapd

Noch keine Gedanken an das Rückspiel hat man bei Hannover 96. Denn für die Niedersachsen steht zunächst im eigenen Stadion vor 45.000 Zuschauern das internationale Comeback nach 19 Jahren an. Die meisten Hannoveraner können es kaum erwarten, nur Verteidiger Emanuel Pogatetz klang in seiner Vorfreude sehr verhalten. "Wir freuen uns sehr auf das Spiel. Wir haben uns das hart erarbeitet in so ein Spiel gehen zu dürfen – nämlich mit unserer Leistung in der letzten Saison." Pogatetz Zurückhaltung könnte einen Grund haben: Hannover ist klarer Außenseiter. Denn der erste Gegner ist kein Geringerer als der FC Sevilla, und der ist zweifacher UEFA-Cup-Sieger.

Hannover in Bestbesetzung gegen Sevilla

Trainer Mirko Slomka spürt aber, dass sein Team – trotz des hohen Druckes von außen – bereit ist. "Ich bin schon sicher, dass die Mannschaft wahrnimmt, was um sie herum passiert", sagte Slomka. "Aber ich habe den Eindruck, dass die Konzentration auf dieses Spiel überwiegt. Der Spaß ist da und ich glaube, dass wir das auch auf dem Platz zeigen werden."

Immerhin eins macht optimistisch: Trainer Slomka kann aus dem Vollen schöpfen, kein Spieler ist verletzt. Und so erfolgreich wie Hannover in die Bundesligasaison gestartet ist, ist auch gegen Sevilla alles möglich.

Autor: Joscha Weber

Redaktion: Tobias Oelmaier