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Champions League-Vorschau

7. Dezember 2010

Es geht für die deutschen Clubs um die "Goldene Ananas" an diesem letzten Gruppenspieltag. Und natürlich um je 800.000 Euro Siegprämie. Sportlich ist schon alles gelaufen: Bayern und Schalke sind weiter, Bremen ist raus.

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Münchens Bastian Schweinsteiger (li.) und Schalkes Christoph Metzelder kämpfen um den Ball. (Bild: dapd)
"Europa, wir kommen!", heißt es für Bayern und SchalkerBild: dapd
Schalkes Trainer Felix Magath. (Bild: dapd/Thomas Wieck)
Sorgen in der Liga, Freude in der Champions LeagueBild: dapd

Allenfalls für den FC Schalke 04 hat das letzte Gruppenspiel noch einen Hauch von sportlichem Reiz: Zwar ist das Team von Trainer Felix Magath, das in der Bundesliga bisher eine Berg- und Talfahrt durchmacht, schon für das Achtelfinale qualifiziert, aber es geht noch um den Gruppensieg. Und der kann wichtig sein, trifft man doch als Erstplatzierter in der nächsten Runde auf einen Gruppenzweiten, also auf einen vermeintlich leichteren Gegner. Schalke spielt an diesem Dienstag (07.12.2010) bei Benfica Lissabon, das seinerseits noch um Rang drei in der Gruppe kämpft, also um die Teilnahme an der Europa League. Und schon deshalb warnt Schalkes Torwart Manuel Neuer: "Das ist auf keinen Fall eine Kaffeefahrt." Zumal wohl kaum mit noch so einem schwachen Auftritt wie im Hinspiel in Gelsenkirchen zu rechnen ist, das die Schalker mit 2:0 gewonnen hatten. "Sie werden dort mit Sicherheit ganz anders auftreten und versuchen, uns unter Druck zu setzen", ist sich Neuer sicher. Benfica muss seinen Fans dringend etwas zeigen, denn der zweimalige Europapokalsieger der Landesmeister liegt in der portugiesischen Liga bereits fünf Punkte hinter dem FC Porto "nur" auf Platz zwei.

Beim Unternehmen Gruppensieg dürfte den Schalkern der Rückenwind aus dem 2:0-Heimsieg in der Bundesliga gegen den FC Bayern München am vergangenen Samstag (04.12.2010) helfen. Da hatte der Vizemeister zwar weniger mit spielerischen Mitteln, dafür aber mit enormer Effizienz überzeugt. Auch wenn diesmal der Supersturm Huntelaar/Raul leer ausgegangen war. Dafür hat sich die Abwehr um Ex-Nationalspieler Christoph Metzelder nach anfänglichen Problemen stabilisiert, und im Mittelfeld zeigt Neuzugang Jurado, dass er eine Verstärkung für sein Team sein kann.

Imagepolitur gegen den Titelverteidiger

Tottenhams Younes Kaboul (re.) im Zweikampf mit Werder Bremens Aaron Hunt (mi.) im Champions League-Spiel Tottenham Hotspur -Werder Bremen (Bild: AP/Tom Hevezi)
Konnte Özil bislang nicht ersetzen: Aaron Hunt (mi.)Bild: AP

Werder Bremen kämpft im bedeutungslosen Match gegen Inter Mailand nur noch um den guten Ruf - und eben um die 800.000 Euro, die die UEFA für einen Sieg in den Vorrundenspielen ausgelobt hat. Das Geld könnten die Bremer gut gebrauchen, denn in der Winterpause sind Nachbesserungen im Kader unbedingt fällig, und die könnten umso hochkarätiger ausfallen, je mehr Geld die Mannschaft vorher noch einspielt. Dass Verstärkungen vonnöten sind nach dem nie kompensierten Weggang von Nationalspieler Mesut Özil, ist offenkundig. In allen Mannschaftsteilen - abgesehen von der Torwartposition - sind Defizite unübersehbar.

Für die Spieler geht es gegen den Champions League-Titelverteidiger auch darum, die Freude am Fußball wiederzufinden, Selbstvertrauen aufzubauen und das ramponierte Image aufzubessern. Mittelfeldspieler Aaron Hunt gibt die Parole aus, sich "würdevoll aus dem Wettbewerb zu verabschieden." Trotz der sportlichen Bedeutungslosigkeit versichert er: "Die Vorfreude ist da, auch wenn wir nichts mehr schaffen können."

Mit nur zwei Punkten und lediglich drei Toren in fünf Spielen schnitten die Bremer so schlecht ab wie noch nie bei den vorherigen fünf Champions-League-Teilnahmen in den zurückliegenden sechs Jahren.

Mit neuer Kraft gegen den FC Basel

Der FC Bayern kann am Mittwoch (08.12.2010) mit der Gewissheit in die Allianz-Arena einlaufen, dass ihm der Gruppensieg nicht mehr zu nehmen ist. Aber nach dem 0:2 in Schalke und Platz sieben in der Liga werden die Fans langsam ungeduldig. Und deswegen wäre alles andere als ein Sieg gegen den FC Basel eine Katastrophe. Nachwuchsmann Toni Kroos hofft auf ein Erfolgserlebnis. "Wir wollen ein gutes Spiel machen und wenn möglich ein bisschen was mitnehmen für die Bundesliga", sagte der Nationalspieler.

Marco Borriello trifft gegen Thomas Kraft im Champions League-Spiel für seinen AS Roma. Philipp Lahm kann nicht helfen. (Bild: dpa/Roberto Tedeschi)
Beim AS Rom musste Thomas Kraft dreimal hinter sich greifenBild: picture alliance/dpa

Bei den Bayern wird Thomas Kraft wieder im Tor stehen, wie schon zuletzt im Champions-League-Auswärtsspiel beim AS Rom, in dem der 22-Jährige trotz dreier Gegentore eine gute Figur machte. "Ich versuche, mich zu empfehlen in den Spielen und in den Trainings-Einheiten", sagte Kraft, der sich gerne als Nachfolger des 36 Jahre alten Stammtorwarts Hans-Jörg Butt ins Gespräch bringen möchte. Die Verträge der beiden laufen am Saisonende aus - und während die Bayern-Bosse wissen, wie sie Butts Leistungen einzuordnen haben, wollen sie sich gegen Basel ein Bild von ihrem Ersatzkeeper machen.

Autor: Tobias Oelmaier
Redaktion: Stefan Nestler