1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Scharfe Worte

4. Februar 2010

Eine Zeit lang sah es so aus, als könnten Israel und Syrien sich einander annähern. Doch jetzt wachsen die Spannungen wieder. Israels Außenminister Lieberman hat Syriens Staatschef Assad vor einem Konflikt gewarnt.

https://p.dw.com/p/LsvP
Avigdor Lieberman und Baschar al Assad (Foto: AP/DW-Montage)
Avigdor Lieberman warnt Baschar al Assad vor einem KonfliktBild: AP/DW

Avigdor Lieberman hat scharfe Drohungen nach Syrien geschickt. Er reagierte damit auf Äußerungen von Syriens Staatschefs Baschar al Assad und seines Außenministers Walid al-Muallim. Israel treibe die Region in einen neuen Krieg, hatte Assad während eines Treffens mit Spaniens Außenminister Miguel Angel Moratinos in Damaskus gesagt. Alles deute darauf hin, dass Israel nicht an einer Friedenslösung interessiert sei. Muallim richtete seine Worte an Israel und wies darauf hin, dass der nächste Krieg auch israelische Städte erreichen werde.

Der ultrarechte israelische Außenminister Lieberman sagte daraufhin bei einer Ansprache in der Bar-Ilan-Universität nahe Tel Aviv: "Unsere Botschaft an Assad muss deutlich sein: Den nächsten Krieg wirst du nicht nur verlieren, sondern du wirst auch deine Macht und die deiner Familie verlieren." Außerdem warf er Syriens Staatschef vor, sich nicht für Menschleben und humanistische Werte zu interessieren. Macht sei das Wichtigste für Assad, fügte er hinzu.

Streitpunkt Golanhöhen

Syrerin schaut mit dem Fernrohr in Richtung Golanhöhen (Foto: AP)
Syrer sehen die Golanhöhen nur aus der FerneBild: AP

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu bedauerte die Äußerungen aus Syrien. Sie verhinderten friedensstiftende Lösungen, hieß es. Netanjahu erklärte sich aber am Donnerstag (04.02.2010) dazu bereit, einen Vermittler zu akzeptieren und die indirekten Friedensgespräche zwischen Israel und Syrien wieder aufzunehmen.

Unter der Vermittlung der Türkei im Mai 2008 hatten beide Länder indirekte Gespräche miteinander aufgenommen – diese jedoch kurze Zeit später wieder abgebrochen. Dabei ging es insbesondere und die Golanhöhen, die Israel im Sechs-Tage Krieg 1967 zuerst besetzt und bis heute annektiert hat. Syrien fordert die Rückgabe der Golanhöhe als Voraussetzung für weitere Friedensgespräche.

Autorin: Diana Hodali (dpa, afpd)
Redaktion: Thomas Latschan