1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Schauspieler Vadim Glowna ist tot

26. Januar 2012

Der renommierte Schauspieler und Regisseur Vadim Glowna ist im Alter von 70 Jahren in Berlin gestorben. Er galt als vielseitiger Charakterkopf und glänzte in der Rolle von Außenseitern.

https://p.dw.com/p/13qJX
Vadim Glowna (Foto: dpa)
Vadim Glowna, Schauspieler und DrehbuchautorBild: picture alliance/dpa

Glowna sei bereits am Dienstag nach schwerer Krankheit in Berlin gestorben, teilte seine Agentur mit, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Der gelernte Theatermann gehörte seit den 1960er Jahren zu den bekanntesten deutschen Filmschauspielern, spielte aber auch in Krimiserien wie "Tatort" oder "Soko Kitzbühel" und anderen TV-Produktionen mit. Zuletzt war er im Fernsehen unter anderem auch in der historischen Papst-Serie "Borgia" zu sehen. Dem breiten Publikum war er als Fernseh-Bösewicht bekannt.

Glowna war ein Charakterdarsteller

Er brillierte aber auch in zahlreichen Literaturverfilmungen wie Feuchtwangers "Exil", Frischs "König Blaubart", Walsers "Ein fliehendes Pferd" und Bölls "Gruppenbild mit Dame". International bekannt wurde Glowna mit Filmen wie Chabrols Remake von "Stille Tage in Clichy" oder Sam Peckinpahs Kriegsfilm "Steiner - Das eiserne Kreuz". Der gebürtige Schleswig-Holsteiner spielte seit Mitte der sechziger Jahre in mehr als 160 Kino- und Fernsehfilmen mit.

International machte sich Glowna auch als Regisseur einen Namen. Sein Film "Desperado City" erhielt 1981 bei den Filmfestspielen von Cannes eine Goldene Kamera als bestes Regiedebüt. Für seine Rolle in dem deutschen Kinofilm "Die Unberührbare" erhielt der 1941 geborene Mime, der seine Schauspielausbildung einst in Hamburg absolvierte, 2000 den Preis der Deutschen Filmkritik.

Als Theaterschauspieler agierte Glowna in der in den vergangenen Jahren unter anderem im Deutschen Theater Berlin und bei den Salzburger Festspielen in Stücken wie "Was Ihr wollt" sowie "Mutter Courage" auf der Bühne stand.

Kulturstaatsminister Bernd Neumann würdigte den Verstorbenen als "außergewöhnlichen Schauspieler". Er habe es auf besondere Weise verstanden, seinen Rollen die Aura des Geheimnisvollen und Undurchsichtigen zu verleihen.

Autorin: Ulrike Quast (dpa,afp,dapd)
Redaktion: Michael Wehling