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Schicksal ungewiss

21. März 2007

Das Ultimatum der Kidnapper ist verstrichen, Nachrichten über das Befinden der beiden deutschen Geiseln im Irak gibt es nicht. Die Bundesregierung teilte mit, sie arbeite unvermindert an der Lösung der Krise.

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Karte Auswärtiges Amt
Das Auswärtige Amt sagt: Der Krisenstab arbeitet unvermindert intensivBild: AP

Nach Ablauf eines Ultimatums der Geiselnehmer bleibt das Schicksal der im Irak verschleppten 61-jährigen Deutschen und ihres 20-jährigen Sohnes ungewiss. Die beiden sind seit dem 6. Februar in der Gewalt von Geiselnehmern. Die Gruppe, die sich "Brigade der Pfeile der Rechtschaffenheit" nennt, hatte ihre Forderungen am 10. März per Videobotschaft im Internet verbreitet.

Der Krisenstab des Auswärtigen Amtes setze seine Bemühungen um die Freilassung der beiden Geiseln intensiv fort, hieß es am Mittwoch (21.3.07). Weitere Informationen gab es nicht.

Zuvor war eine zehntägige Frist abgelaufen, die die Entführer der Bundesregierung zum Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan gesetzt hatten. Andernfalls hatten sie mit der Ermordung der Geiseln gedroht.

"Wir sind nicht erpressbar"

Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte es zuletzt am Montag in Rom entschieden abgelehnt, auf die Forderungen einzugehen. Der Krisenstab arbeite "natürlich mit äußerstem Nachdruck daran, dieses Problem zu lösen". Mit Rom sei sich die Bundesregierung aber einig in der "Haltung, dass wir uns nicht von solchen Leuten erpressen lassen können, die Schreckliches mit anderen Menschen machen".

Auch Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung sagte am Dienstag: "Wir sind nicht erpressbar. Wir werden uns weiter intensiv darum bemühen, dass die Geiseln freikommen."

Der irakische Vizepräsident Tarek al-Haschimi forderte die Freilassung als "Zeichen des guten Willens". Der Irak müsse bei der internationalen Gemeinschaft Mitgefühl für das Leid der Bevölkerung wecken, erklärte Al-Haschimi. Unschuldige zu entführen und sie für die Politik ihrer Regierungen verantwortlich zu machen, diene nicht diesem Ziel.

Ein Berliner Außenamtssprecher erneuerte die eindringliche Warnung vor Reisen in den Irak. Am Vortag hatte das Auswärtige Amt besonders nachdrücklich die Sorge um die Geiseln betont und vor Reisen gewarnt. Die Entführung zeige überdeutlich, wie gefährlich es für Ausländer im Irak sei. (kas)