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Schluss mit der Geheimnistuerei

11. Juni 2006

Zum Auftaktspiel der Gruppe E laufen die USA gegen Mitfavorit Tschechien auf, und Coach Bruce Arena muss die Karten aufdecken. Seit der Ankunft in Deutschland trainierten die US-Boys unter Ausschluss der Öffentlichkeit.

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Guter Hoffnung: US-Coach Bruce ArenaBild: AP

Geheimnistuerei allenthalben: selbst Details aus einem Trainingsmatch der Amerikaner gegen Angola wurden verschwiegen. Bruce Arena sprach in Rätseln, auch seine Spieler hielten sich an das allgemeine Stillschweige-Abkommen um Aufstellung und Taktik. Die USA hüllten sich in Nebelschwaden, und das, obwohl Arena immer wieder betonte: "Es gibt keine Geheimnisse im modernen Fußball. Jeder weiß von jedem alles."

Das gilt mit Sicherheit für sein Team, denn die Scouting-Abteilung hat ganze Arbeit geleistet. Jeder Spieler bekam eine zusammengeschnittene DVD, auf der die Schwächen der Tschechen dokumentiert werden. "Wir sind optimal vorbereitet, wir wissen alles", behauptet Verteidiger Jimmy Conrad.

"Jeder in dieser Gruppe kann jeden schlagen"

Sie planen die Überraschung in der schweren Gruppe E mit Tschechien, Ghana und Italien. Sie glauben, dass es möglich ist, den Erfolg von 2002 zu wiederholen, als die USA erst im Viertelfinale an Deutschland scheiterten. Auch damals schottete Arena sein Team völlig ab und überraschte im Auftaktmatch den Mitfavoriten Portugal mit einem 3:2.

"Jeder in dieser Gruppe kann jeden schlagen", meint Arena: "Ich bin sicher, die Entscheidung fällt erst am letzten Spieltag." Amerikaner wie Tschechen messen dem Spiel vorentscheidende Bedeutung bei. "Mit einer Niederlage wäre man in einer sehr schweren Position in dieser Gruppe", meint US-Mittelfeldstar Landon Donovan und ist damit der gleichen Meinung wie Tschechiens Jan Koller: "Das Auftaktspiel ist der Schlüssel für den Erfolg des ganzen Turniers."

WM Fußball Tschechien Spieler Jan Polak
Den WM-Titel im Visier: Tschechiens Jan PolakBild: AP

Vor dem ehemaligen Dortmunder haben die Amerikaner den meisten Respekt, allein wegen seiner körperlichen Präsenz. Generell singt Arena das Hohe Lied auf den Weltranglisten-Zweiten. "Die Tschechen stehen nicht umsonst da oben", sagt der 54-Jährige: "Sie haben in Rosicky und Nedved überragende Offensivspieler im Mittelfeld, Baros und Koller im Angriff und in Petr Cech den vielleicht besten Torwart der Welt. Es wird sehr schwer für uns."

Tschechien setzt auf Erfahrung

Die Tschechen stellen eine der erfahrensten Mannschaften des Turniers. Kapitän Pavel Nedved, der erst vor den entscheidenden Qualifikationsspielen den Rücktritt vom Rücktritt nach der EM 2004 erklärt hatte, ist ebenso wie Koller 33 Jahre alt. Vratislav Lokvenc ist 32, Mittelfeldspieler Karel Poborsky (34) stand schon 1996 in dem Team, das erst im EM-Finale gegen Deutschland verlor.

Allerdings gehen die Tschechen nicht ohne Probleme in die WM. Der Einsatz vom EM-Torschützenkönig Milan Baros ist wegen einer Fußverletzung eher unwahrscheinlich. Der Torjäger von Aston Villa absolvierte nur ein Lauftraining und hielt sich in Schwimmbad und Kraftraum fit. (ms)