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Schotten: Mit aller Macht in der EU bleiben

26. Juni 2016

Nach dem Brexit-Votum versucht auch die schottische Regionalregierung, Fakten zu schaffen. Sie zielen allerdings Richtung EU. In einer Krisensitzung in Edinburgh wurden erste Schritte beschlossen.

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Krisensitzung des schottischen Kabinetts mit Regierungschefin Sturgeon (Foto: Getty)
Krisensitzung des schottischen Kabinetts mit Regierungschefin SturgeonBild: Getty Images/WPA Poo/J. Barlow

Unmittelbar nach der Bekanntgabe des Brexit-Ergebnisses hat Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon ein neues Unabhängigkeitsreferendum von Großbritannien ins Spiel gebracht. In einer Dringlichkeitssitzung beschloss das Kabinett nun, "die rechtlichen Voraussetzungen zu schaffen" für eine mögliche zweite Volksabstimmung. Zudem vereinbarten die Minister, "sofort Gespräche mit den EU-Institutionen und anderen EU-Mitgliedstaaten aufzunehmen, um Schottlands Platz in der Europäischen Union zu wahren.

Beim Brexit-Referendum am Donnerstag hatten 51,9 Prozent der Briten für den EU-Ausstieg gestimmt. Die Wähler in Schottland sprachen sich allerdings mit 62 Prozent klar für einen Verbleib des Königreichs in der Union aus.

2014 hatten die Schotten bereits einmal über die Loslösung von Großbritannien abgestimmt, sich damals aber mit knapper Mehrheit dagegen entschieden. Angesichts des britischen Nein zur EU könnten die Befürworter einer Abspaltung nun dominieren. Nach einer Erhebung für die Zeitung "Sunday Post" sind derzeit 59 Prozent der Befragten in Schottland für die Unabhängigkeit von London. Bei der Abstimmung vor zwei Jahren waren es nur 45 Prozent.

Brexit-Gegner mit EU-Flaggen in London (Foto: Getty)
59 Prozent der Schotten wollen die Unabhängigkeit von Großbritannien, um in der EU bleiben zu könnenBild: Getty Images/AFP/J. Tallis

29 Prozent der Deutschen für Referendum über EU

In Deutschland befürwortet fast jeder dritte Bundesbürger eine Volksabstimmung über die Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Das geht aus einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Emnid für die Zeitung "Bild am Sonntag" hervor. 29 Prozent sind danach für ein Referendum, 63 Prozent lehnen es ab.

Zum Ausgang der Abstimmung in Großbritannien befragt, finden 63 Prozent der Deutschen das Brexit-Votum schlecht und nur elf Prozent gut. Zwei von drei Personen sprachen sich dafür aus, dass die EU jetzt grundlegend reformiert werden sollte. 21 Prozent sehen dafür keine Notwendigkeit. Für die Erhebung befragte Emnid 500 repräsentativ ausgewählte Personen.

se/wl (rtr, dpa, afp)