1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Schulen und Läden öffnen wieder

5. Mai 2009

Ist die Schweinegrippe überwunden? "Wir sind in der Lage, wieder zur Normalität zurückzukehren", sagte Mexikos Präsident Calderón. Geschäfte und Schulen öffnen wieder. Jedoch: Weltweit gibt es noch keine Entwarnung.

https://p.dw.com/p/Hk4X
Straße in Mexiko-Stadt mit Frau, die einen Mundschutz trägt (Foto: AP)
Noch sind die Straßen in Mexiko weitgehend leer, ab Mittwoch soll sich das ändernBild: AP

Nach einem Feiertag am Dienstag (05.05.2009) sollen die Geschäfte am Mittwoch wieder öffnen, kündigte Präsident Felipe Calderón an. Die Wiederaufnahme des Unterrichts an Universitäten und Oberschulen wurde für Donnerstag in Aussicht gestellt. Grundschulen und Kindertagesstätten sollen am 11. Mai wieder öffnen.

Die Regierung hatte am 27. April alle Schulen schließen lassen, um die Ausbreitung der Schweinegrippe zu stoppen. Vom 1. Mai bis zum Feiertag "Cinco de Mayo" ruhte das gesamte öffentliche Leben. Schon am Montag hatte Gesundheitsminister Jose Cordova bekanntgegeben, dass die Erkrankungen in Mexiko weiter zurückgingen. An der Schweinegrippe sind in Mexiko bislang 26 Menschen gestorben, rund 800 haben sich neuen Angaben zufolge infiziert.

Millionen für die Desinfizierung von Schulen

Mexikos Präsident Calderón (Foto: dpa)
Mexikos Präsident Calderón machte den Bürgern in einer Fernsehansprache Mut, mahnte aber noch zur WachsamkeitBild: picture-alliance/ dpa

Calderón forderte die Eltern von Schulkindern auf, vor dem Unterrichtsbeginn gemeinsam mit den Lehrern die Klassenräume zu desinfizieren. Die Regierung stelle dafür umgerechnet 11,3 Millionen Euro bereit. Der hygienische Zustand der Schulen müsse unbedingt garantiert werden, betonte Gesundheitsminister Cordova. Allerdings haben rund zwölf Prozent der fast 250.000 mexikanischen Schulen kein fließendes Wasser oder Toiletten mit Wasserspülung.

Laut Cordova könnten auch Fußballstadien und Konzerthallen wieder für Zuschauer geöffnet werden. Die Veranstalter müssten aber für einen Mindestabstand von zwei Metern zwischen den Fans sorgen.

Der Flugverkehr von und nach Mexiko blieb vorerst stark eingeschränkt. Eine mexikanische Maschine landete jedoch in Schanghai, um Mexikaner abzuholen, die in China unter Quarantäne gestellt worden waren. Ebenso schickten China und auch Argentinien Flugzeuge nach Mexiko, um gestrandete Landsleute nach Hause zu bringen.

WHO: Schweinegrippe in 21 Ländern

Logo der WHO
Bei der WHO in Genf werden sämtliche Infektionen durch das Schweinegrippen-Virus registriert

Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde die Schweinegrippe bisher in 21 Ländern nachgewiesen. Weltweit sind demnach über 1200 Menschen erkrankt. Die WHO in Genf prüft weiterhin die Ausrufung der höchsten Alarmstufe einer Pandemie. Dieser Begriff bezieht sich auf die geografische Ausbreitung einer Krankheit, nicht unbedingt auf ihre Gefährlichkeit. Die letzten beiden Pandemien 1957 und 1968 verliefen relativ glimpflich.

Neunter Schweinegrippefall in Deutschland

Das Robert Koch-Institut hat am Dienstag (05.05.2009) den neunten Fall von Schweinegrippe in Deutschland bestätigt. Es handele sich bei dem 38-jährigen Mann aus dem Harzkreis in Sachsen-Anhalt ebenfalls um einen Mexiko-Rückkehrer, sagte RKI-Präsident Jörg Hacker. Der Verlauf der Krankheit sei jedoch so leicht, dass der Patient gar nicht erst ins Krankenhaus müsse, sondern zu Hause isoliert werde.

Flugzeug mit Treppe am Münchner Flughafen (Foto: AP)
Noch immer werden Passagiere aus Mexiko an deutschen Flughäfen untersuchtBild: AP

Zurzeit werden in Deutschland noch sechs weitere Verdachtsfälle geprüft. Hacker sieht für Deutschland eine gewisse Stabilisierung der Lage, aber es gebe noch keinen Grund zur Entwarnung. Die Grippeviren seien leicht übertragbar und veränderten ständig ihr Erbgut. Daher habe die Schweinegrippe auch weiter Potential, sich auszubreiten, so Hacker. Bei der Erforschung des Virus komme man in Deutschlands Laboren aber gut voran. Eventuell könne bereits im Sommer ein Impfstoff zur Verfügung stehen. (as/ako/dpa/afp/rtr/ap)