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Schuster: Zusammenarbeit mit Russland war, ist und bleibt wichtig

21. März 2002

– Zum Besuch des slowakischen Präsidenten in Moskau

https://p.dw.com/p/21GR

Bratislava, 20.3.2002, TASR, PRAVDA

TASR, slowakisch, 19.3.2002

Die Russische Föderation kann im laufenden Jahr mehr von ihren Schulden gegenüber der Slowakei abbauen als ursprünglich geplant. Neben der für 2002 schon vereinbarten Summe von 130 Millionen US-Dollar kann Moskau weitere 20 Millionen Dollar für den beabsichtigten Bau der Pressburger Metro und 56 Millionen für Ersatzeile für die slowakischen Militärmaschinen vom Typ MIG bereit stellen. Das sagte nach einem Treffen mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Moskau das slowakische Staatsoberhaupt Rudolf Schuster. (,,,)

"Ich bin gegen eine komplette Begleichung der russischen Gesamtschulden durch eine einmalige Zahlung an die Slowakei", erklärte Schuster. Bei einer solchen Forderung könne der Eindruck entstehen, für die Slowakei sei das Geld wichtiger als die bilaterale Zusammenarbeit (die russischen Gesamtschulden beliefen sich 1994 auf 1,735 Milliarden US-Dollar; zur Zeit belaufen sie sich auf 1,167 Milliarden Dollar – MD). "Die Zusammenarbeit mit Russland war, ist und bleibt für uns wichtig," unterstrich der slowakische Präsident.

Des Weiteren stellte Schuster fest, er sei öfter zu Besuch in Moskau als in Washington. Seine Reiseziele hätten jedoch mit jeweiligen Einladungen zu tun. Er würde gern auch der US-Hauptstadt einen Besuch abstatten, wenn der Anlass dazu nicht die Eröffnung einer neuen diplomatischen Vertretung bzw. ein Arbeitsessen sei.

Präsident Putin habe sich laut Schuster nur am Rande dafür interessiert, wann die nächsten Wahlen in der Slowakei stattfinden und wie das Ergebnis ausfallen könnte. Russlands Präsident halte dies für eine Sache der slowakischen Wähler. (...) (ykk)

PRAVDA, slowakisch, 20.3.2002

(...) Schuster, der zuletzt vor vier Monaten in Moskau war, hat mit Präsident Putin auch die Gespräche über eine Verbindung der Pipeline Jamal mit Westeuropa auf slowakischem Gebiet fortgesetzt. "Dies ist für uns auch nach der (vor ein paar Tagen abgeschlossenen – MD) Privatisierung von SPP (Slowakische Gasindustrie, Europas zweitgrößter Gasversorger – MD) sehr interessant", sagte der slowakische Präsident. Putin sei mit der Verbindung einverstanden und habe seine Überzeugung zum Ausdruck gebracht, dass die technischen Probleme, die auf der polnischen Seite bestehen, schon in Kürze beseitigt würden.

An dem Treffen zwischen Putin und Schuster, das ursprünglich ein Vier-Augen-Gespräch sein sollte, hat auch Präsidentenberater Sergej Jastrschembskij, seinerzeit erster russischer Botschafter in der Slowakei, teilgenommen. "In ihm haben wir einen Mann, der uns bei der Verwirklichung vieler Projekte hilft", sagte Schuster.

Der slowakische Präsident hat Wladimir Putin zu einem Besuch der Slowakei eingeladen. Das russische Staatsoberhaupt versprach, so bald wie möglich der Einladung zu folgen. Nach Schusters Worten habe Putin ohne Emotionen seine Äußerung zur Kenntnis genommen, die Slowakei sei nach allen Kräften um einen NATO-Beitritt bemüht. Schuster wies auf Putins Worte vom November hin, wonach er "die Mitgliedschaft der Slowakei in der NATO als eine Eintrittskarte in die EU" betrachte. An dieser Haltung des russischen Präsidenten habe sich nichts geändert. (ykk)