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Schwache US-Vorgaben drücken Indices

Thomas Kirschning1. Juli 2002

Uneinheitliche US-Konjunkturdaten und in der Folge schwache US-Börsen haben die meisten deutschen Aktien am Montag ins Minus gedrückt. Der DAX fiel um 16 Punkte oder 0,4 Prozent auf 4267.

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Im Aufwind: die T-Aktie

Starke Kursgewinne bei der T-Aktie von zuletzt fast sieben Prozent hatten am Montag den Deutschen Aktienindex zunächst ins Plus gezogen. France Telecom sei der Motor der besseren Kurse gewesen, sagten Aktienhändler. Am Morgen hatten Spekulationen, wonach die France Telecom wieder verstaatlicht werden soll, auch der deutschen T-Aktie Auftrieb gegeben. France Telecom dementierte allerdings bereits. "Eine Wiederverstaatlichung steht nicht auf der Agenda", sagte auch ein Sprecher des Finanzministeriums. Eine solche Aktion werde derzeit nicht in Betracht gezogen. Eine anders lautende frühere Erklärung sei nicht korrekt gewesen, betonte der Sprecher.

Später verwiesen Händler zur Begründung des Auftriebs bei der Deutschen Telekom auf die Einigung im Tarifstreit. Mit 4,1 Prozent höheren Löhnen sei der Abschluss zwar hoch. Aber wichtiger als die genaue Höhe sei, dass der Telekom kein zermürbender Streik bevorsteht, hieß es. Die Aktie war am vergangenen Mittwoch auf das Allzeittief von 8,14 Euro gefallen.

Die insgesamt weiter trübe Stimmung an den Aktienmärkten schlägt sich auch in den deutlich gedrückten Umsätzen der deutschen Wertpapierbörsen nieder. Im 1. Halbjahr 2002 kam der Handel mit Aktien, Optionsscheinen, Indexfonds und Rentenpapieren auf einen Wert von 1,9 Billionen Euro. Das seien 24 Prozent weniger als vor Jahresfrist gewesen, teilte die Deutsche Börse AG am Montag in Frankfurt mit. Im ersten Halbjahr 2000 hatte der Umsatz mit Wertpapieren in Deutschland sogar noch 3,5 Billionen Euro betragen.

Der Euro wird nach Ansicht von Währungsexperten wegen der anhaltend schlechten Stimmung gegen den Dollar bis auf weiteres in der Anlegergunst oben bleiben. Der französische Zentralbank-Chef Jean-Claude Trichet lobte am Montag den deutlichen Anstieg des Euros gegenüber dem Dollar. Eine starke Gemeinschaftswährung sei in Europas Interesse, meinte Trichet bei der Präsentation des Jahresberichts der Zentralbank.

Die Bayerische Landesbank meinte, was gegenwärtig verwundere, sei die Geschwindigkeit des Dollar-Verfalls. Ein schnelles, wenn zunächst auch nur vorübergehendes Erreichen der Parität sei angesichts des massiven Vertrauensverlustes in die amerikanische Wirtschaft und in die Wall Street kein Problem. Der Gleichstand allein habe als "Marke" allerdings keine besondere Aussagekraft und eher symbolischen Charakter. Es seien nicht gerade die Fundamentaldaten, die die derzeitige Entwicklung des Euro-Dollar-Wechselkurses besonders gut erklärten, analysierte die Landesbank. Vielmehr beherrschten zur Zeit "Psychologie und Ansteckungseffekte" die Märkte.

Die Durchschnittsrendite gab eine Basisstelle auf 4,78 Prozent ab. Die Schlusskurse im DAX wie immer ohne Gewähr:

adidas-Salomon 82,50 (- 0,70)

Allianz 200,00 (- 4,45)

BASF 46,40 (- 0,75)

Bayer 32,55 (+ 0,10)

HypoVereinsbank 32,70 (- 0,30)

BMW 41,15 (+ 0,04)

Commerzbank 15,35 (+ 0,15)

DaimlerChrysler 48,38 (- 0,76)

Degussa 35,96 (+ 0,25)

Deutsche Bank 70,93 (+ 0,53)

Deutsche Post 12,75 (- 0,34)

Deutsche Telekom 10,16 (+ 0,66)

E.ON AG 59,25 (+ 0,50)

EPCOS 33,10 ( unv. )

Fresenius Med. Care 47,25 (+ 2,00)

Henkel 70,20 (- 0,50)

Infineon Techno 15,49 (- 0,49)

Linde 50,65 (+ 0,08)

Lufthansa 14,08 (- 0,32)

MAN 21,20 (- 0,17)

Metro 31,57 (+ 0,42)

MLP 31,35 (- 0,25)

Münchener Rück 236,81 (- 3,19)

Preussag 24,81 (+ 0,15)

RWE 40,22 (+ 0,12)

SAP 95,59 (- 3,66)

Schering 61,21 (- 2,57)

Siemens 60,50 (- 0,28)

ThyssenKrupp 15,52 (+ 0,22)

VW 48,50 (- 0,30)

Ausgewählte Devisennotierungen aufgrund der Referenzkurse der Europäischen Zentralbank - danach kostete der Euro:

US-Dollar 0,9913

Brit. Pfund 0,6469

Schw. Franken 1,4699 und

Japan Yen 118,72