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Schwarzer Tag für deutsche Teams

Olivia Fritz14. Februar 2013

Zum Auftakt der K.o.-Phase in der Europa League gibt es keinen einzigen deutschen Sieg. Leverkusen und Hannover verlieren. Stuttgart spielt Remis und Mönchengladbach reichen drei Elfmeter nicht zum Sieg.

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Zweikampf im Spiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Lazio Rom. (Foto: REUTERS/Ina)
Bild: Reuters

Einigermaßen gute Aussichten für den VfB Stuttgart und Borussia Mönchengladbach, lange Gesichter bei Bayer Leverkusen und Hannover 96: Mit zwei Unentschieden und zwei Niederlagen sind die deutschen Mannschaften in die Zwischenrunde der Europa League gestartet. Während es Leverkusen trotz Niederlage noch einigermaßen aussichtsreiche Chancen auf das Weiterkommen hat, steht Hannover schon vor dem Aus. Stuttgart und Mönchengladbach fuhren dagegen zwei Unentschieden ein. Alle Rückspiele finden in der kommenden Woche (21.02.2013) statt.

Krimi in Mönchengladbach

Eine wahre Achterbahnfahrt der Gefühle hat Borussia Mönchengladbach beim 3:3 (1:0) gegen Lazio Rom erlebt: Die Borussia war zunächst in Führung gegangen: Patrick Hermann hatte sich einen Elfmeter herausgearbeitet, Martin Stranzl ließ sich den nicht nehmen und erzielte das 1:0 (17. Minute). Doch dann drehte Lazio, das ohne den verletzten deutschen Nationalstürmer Miroslav Klose angetreten war in nur sieben Minuten die Partie: Klose-Ersatz Sergio Floccari (57.) schoss das 1:1, kurz darauf fiel das 2:1 durch Libor Kozak (64.).

Und dann folgten rabenschwarze Minuten für Stranzl: Zunächst verschoss er einen Elfmeter (70.), dem ein Foul und eine Gelb-Rote Karte gegen den Römer André Dias vorangegangen waren. Dann traf er freistehend nur den Pfosten. Besser machte es Thorben Marx: In der 84. Minute verwandelte er den dritten Elfmeter des Abends für die Borussia zum 2:2. Juan Arango (88.) ließ wiederum die Gladbacher Fans mit einem gewaltigen Freistoßtor zum 3:2 jubeln, doch Lazio schlug in der Nachspielzeit durch den zweiten Treffer von Kozak gnadenlos zu. Mönchengladbach reicht im Rückspiel in Rom immerhin ein einfacher Sieg, um weiterzukommen.

Stuttgart kassiert Last-Minute-Ausgleich

Der VfB Stuttgart hat sich ebenfalls in der Nachspielzeit den Sieg aus der Hand nehmen lassen. Gegen den belgischen Vertreter KRC Genk kassierte die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia Sekunden vor dem Abpfiff durch Glynor Plet den 1:1 (1:0)-Ausgleich. Christian Gentner hatte die Schwaben in der 41. Minute in Führung gebracht. Nach zuletzt fünf Bundesliga-Niederlagen in Folge braucht der VfB im Rückspiel nun ebenfalls einen Sieg. "In der 90. Minute darfst du kein Tor mehr kassieren. International ist es doppelt bitter", sagte Stuttgarts Abwehrspieler Georg Niedermeier.

Leverkusen kassiert schmerzliche Niederlage

Vor eigenem Publikum hatte sich Bayer Leverkusen gegen den starken Gegner aus Lissabon mehr ausgerechnet. Doch bei leichtem Schneefall und ungemütlichen Temperaturen in der BayArena fand der Bundesliga-Dritte nicht so recht in die Partie und musste sich am Ende mit einer knappen 0:1 (0:0)-Niederlage gegen Benfica abfinden. Das 0:0 zur Pause war eher schmeichelhaft, denn die Portugiesen hatten bis dahin die deutlich besseren Chancen zu verzeichnen.

Leverkusen kam dann jedoch besser sortiert aus der Halbzeit und hatte die Führung auf dem Fuß, doch Michal Kadlec vergab aus kürzester Distanz freistehend. Besonders ärgerlich: Im direkten Gegenzug fiel das spielentscheidende 1:0 für die Gäste, deren Konter eigentlich schon unterbunden war. Dennoch kam Óscar Cardozo plötzlich frei zum Schuss. Er täuschte kurz an und lupfte den Ball dann über den Leverkusener Schlussmann Bernd Leno ins Tor (61. Minute). Die Partie entwickelte sich zu einem spannenden Duell mit Torchancen auf beiden Seiten – bis weit in die Nachspielzeit war Leverkusen noch am Drücker und kurz vor dem Ausgleich. Unter dem Strich siegte Lissabon jedoch verdient. Bayer braucht im Rückspiel bei Benfica nun unbedingt einen Sieg, um in das Achtelfinale einzuziehen. "Wir haben nur 0:1 verloren", betonte Bayers Sportdirektor Rudi Völler. "Wir haben noch alle Chancen, auch wenn wir heute geknickt sind."

Anji zu stark für Hannover

Es war eine Reise ins Ungewisse, die Hannover 96 teuer bezahlt hat: Gegen den von Guus Hiddink trainierten russischen Millionärs-Klub FC Anji Makhachkala hatten die Norddeutschen keine Chance und verloren trotz Führung deutlich mit 1:3 (1:1). Dabei vergaben die Russen sogar noch einen Elfmeter. Damit sind die Aussichten auf den Einzug in das Achtelfinale für Hannover eher mäßig. In der letzten Saison war der Bundesligist erst im Viertelfinale gegen den späteren Titelträger Atlético Madrid ausgeschieden.

Hannover fand gut in die Partie und ging durch einen Glückstreffer von Szabolcs Huszti in der 22. Minute in Führung. Doch nur wenig später leistete sich die Hintermannschaft der "Roten" einen Fehler und Kameruns Stürmerstar Samuel Eto'o traf zum 1:1 (34.).

Samuel Eto'o (l) im Tor von Hannover 96. (Foto: EPA/YURI KOCHETKOV, dpa)
Eto'o (l.) traf zum 1:1 und vergab später einen Elfmeter.Bild: picture-alliance/dpa

Der zweite Durchgang begann mit einem Paukenschlag für die Heimelf: Odil Ahmedov traf völlig allein gelassen von der 96er-Abwehr zur 2:1-Führung (48.). Und kurz darauf hätte es schon vorbei sein können für Hannover, als Eto'o erst einen Foulelfmeter rausholte und dann auch ausführte. Doch nach seinem bewusst verzögerten Anlauf scheiterte der Stürmer an Hannovers Torwart Ron-Robert Zieler, der den Schuss parieren konnte (59.). Den Schlusspunkt der mäßigen Partie setzte Mbark Boussoufa in der 64. Minute mit seinem Treffer zum 3:1-Endstand. Danach kam Hannover zwar noch zu sehenswerten Chancen, konnte aber kein Tor mehr erzielen. "Die taktischen Feinheiten von Anschi haben uns alles abverlangt", sagte Hannovers Trainer Mirko Slomka. "Wir sind dann in der zweiten Halbzeit massiv unter Druck geraten und konnten nicht so gut dagegenhalten, wie wir wollten."