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Schweden: Ablehnung des Euro auch auf schwache Wirtschaft in Deutschland zurückzuführen

7. Juli 2003

Klas Eklund, Chefvolkswirt der SEB, im Interview mit DW-TV

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Rund zwei Monate vor dem Referendum in Schweden (14. September 2003) über die Einführung des Euro ist repräsentativen Umfragen zufolge die Mehrheit der Bevölkerung gegen die neue Währung. „Warum sollten wir einem Club beitreten, bei dem das mächtigste Land im Moment so schwach, so krank ist“, sagte dazu der Chefvolkswirt der schwedischen Großbank SEB, Klas Eklund, in einem Interview mit DW-TV. Die wirtschaftliche Schwäche Deutschlands ist seiner Ansicht nach ein Grund für die Ablehnung des Euro in Schweden. Einen weiteren Grund sieht Eklund in der „Angst, Souveränität an Brüssel zu verlieren“. Langfristig, so Eklund im deutschen Auslandsfernsehen weiter, werde Schweden vom Wegfall der Währungsschwankungen, den niedrigeren Zinsen und einem größeren Markt profitieren. Außerdem könnte es positive Effekte für die Verbraucher geben. Eklund erwartet für den Fall der Einführung des Euro in Schweden, dass die hohen Preise in seinem Land unter Druck geraten.

Schwedens Notenbankpräsident Lars Heikensten äußerte gegenüber DW-TV „Verständnis für die Ängste in der Bevölkerung. Warum sollten wir unsere Wirtschaftspolitik aufgeben, wenn die Wirtschaft in den letzten Jahren deutlich besser lief als in der Euro-Zone?“ Das sei aber zu kurzsichtig gedacht, sagte der Chef der ältesten Notenbank Europas weiter. Heikensten: „Es gibt keinen Grund, warum unsere Wirtschaft in den nächsten fünf oder zehn Jahren nicht so gut laufen sollte wie bisher. Tatsächlich werden wir noch besser als Mitglied.“ Sein Land werde mehr Investitionen und Handel anziehen.

7. Juli 2003
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