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"Schweigen der Lämmer"-Regisseur ist tot

26. April 2017

Sein Thriller über den Serienmörder Hannibal Lecter hat sich ins kollektive Filmgedächtnis eingebrannt. Und gewann alle Oscars in den Hauptkategorien - was nach Jonathan Demme niemanden mehr gelang.

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Italien Filmregisseur Jonathan Demme in Venedig
Bild: picture-alliance/AP Photo/J. Ryan

Bester Film, beste Regie, beste Hauptdarstellerin, bester Hauptdarsteller, bestes adaptiertes Drehbuch: Mit seiner Verfilmung des zweiten Teils der Hannibal Lecter-Tetralogie brachte sich Jonathan Demme 1992 nicht nur die Big Five der Oscars ein, was ihm bis heute kein Filmmacher nachmachen konnte. Demme katapultierte sich mit der virtuos inszenierten Darstellung des kannibalistischen Serienmörders, gespielt von Anthony Hopkins, auch ins Gedächtnis sämtlicher Thriller-Liebhaber.

Nun ist Jonathan Demme im Alter von 73 Jahren gestorben, wie Presseagenturen in Berufung auf seine Sprecherin vermeldeten. Demme sei am Mittwochmorgen an den Folgen einer Krebserkrankung in Anwesenheit seiner Frau und Kinder in seinem New Yorker Apartment gestorben.

Psychopathen im Kino Hannibal
Anthony Hopkins als Hannibal LecterBild: picture-alliance/dpa

Jonathan Demme wurde am 22. Februar 1944 auf Long Island im US-Bundesstaat New York geboren. Demme hatte sich als Student zunächst für Chemie und Veterinärmedizin eingeschrieben und kam Anfang der 1970er Jahre durch den amerikanischen Low-Budget-Produzenten Roger Corman ins Filmgeschäft.

Internationale Anerkennung als Regisseur gewann Demme 1980 mit der Komödie "Melvin and Howard", die die wundersame, aber folgenschwere Begegnung eines armen Schluckers mit dem legendären, exzentrischen Milliardär Howard Hughes beschreibt, den er als Anhalter in seinem Wagen mitnimmt.

Meilenstein des Musikfilms

Demmes Dokumentation "Stop Making Sense" aus dem Jahr 1984 über die Rockband "Talking Heads" wurde weltweit als Meilenstein in der Geschichte des Konzert- und Musikfilms gefeiert. Später stand Demme auch Popstars wie Bruce Springsteen, Suzanne Vega und Chrissie Hynde als Regisseur für Musikvideos zur Seite.

1993 folgte ein weiterer Kinoerfolg: In dem Drama "Philadelphia" spielte Tom Hanks einen an Aids erkrankten Anwalt im Kampf mit seinem ehemaligen Arbeitgeber, der ihm wegen seiner Erkrankung kündigt. Für diese Rolle wurde Hanks mit einem Oscar ausgezeichnet.

Demme hat jahrzehntelang als Regisseur, Schauspieler und Produzent gearbeitet und mehr als 60 Filme gedreht. Zuletzt veröffentlichte er 2015 den Konzertfilm "Justin Timberlake and the Tennessee Kids" über den US-amerikanischen Popmusiker und Schauspieler. 

ld/ nw (ap, dpa, Munzinger)