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Schweiz: Gedenken an Dichter Gotthelf

4. April 2004
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In der Schweiz hat am Sonntag (4.4.2004) das Gedenkjahr zum 150. Todestag des Autors Jeremias Gotthelf (1797-1854) begonnen. Der stellvertretende Bundespräsident für 2004, Bundesrat Samuel Schmid, würdigte am Sonntag in Lützelflüh im Schweizer Kanton Bern das Werk des Dichters. Es habe uns heute noch viel zu sagen. Schmid sprach während der Feier in der Kirche Lützelflüh, in der Albert Bitzius alias Gotthelf gut 20 Jahren lang gepredigt hat. Der Pfarrerssohn studierte in Bern und Göttingen Theologie; er begann erst mit 40 Jahren zu schreiben. Realistische und psychologische Darstellungen heben sein Werk weit über die Gattung der Dorfgeschichte hinaus. Er starb am 22. Oktober 1854 in Lützelflüh.

Aus dem Werk "Geld und Geist" etwa könnten wir die Erkenntnis gewinnen, dass Geld und Wirtschaftlichkeit zwar nötig sind, aber nicht über den Geist herrschen dürfen, sagte Schmid. Als Knabe habe er Gotthelf als "Straßenfeger" erlebt, dessen Romane in Hörspielfassungen landauf und landab viele Familien vor dem Radiogerät vereinten. Der französischsprachige Erziehungsdirektor des Kantons Bern, Mario Annoni, erinnerte daran, dass der "große Moralist" Gotthelf auch in Frankreich bekannt war. Gotthelf gehöre zur Weltliteratur. Im Laufe des Jubiläumsjahres sind mehr als 100 Veranstaltungen - Ausstellungen, Lesungen, Vorträge und Aufführungen - geplant.