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Schweizer Bank vor dem Aus

4. Januar 2013

Beihilfe zur Steuerhinterziehung: Die Schweizer Traditionsbank Wegelin muss in den USA eine Millionenstrafe zahlen – danach schließt das Geldinstitut.

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Wegelin Logo (Foto: dapd)
Schweiz Banken Wegelin LogoBild: dapd

Die älteste Schweizer Bank Wegelin & Co. steht nach einer Strafzahlung wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung in den USA vor der Schließung. Das 1741 gegründete Traditionshaus mit Sitz in St. Gallen bekannte sich vor einem Gericht in Manhattan schuldig und erklärte sich am Donnerstag zu Straf- und Entschädigungszahlungen von 57,8 Millionen Dollar (rund 44 Millionen Euro) bereit..

Die Bank war nach eigenem Eingeständnis Dutzenden US-Kunden dabei behilflich, insgesamt mehr als 1,2 Milliarden Dollar (907 Millionen Euro) vor dem amerikanischen Fiskus zu verstecken. Außerdem verpflichtete sich die Bank zur Herausgabe von Kunden- und Bankdaten ihrer amerikanischen Klientel im Rahmen etwaiger Folgeverfahren.

Aus für älteste Schweizer Privatbank

Mit der nun erzielten Einigung endet die Strafverfolgung durch die US-Behörden. Formal beendet wird das Verfahren erst mit der Urteilsverkündung, die für den 4. März angesetzt ist. "Wegelin wird nach dem Abschluss des US-Verfahrens das Bankgeschäft einstellen", erklärte das Geldhaus.

Neben Wengelin haben die Amerikaner weitere rund zehn Schweizer Banken im Visier, darunter Credit Suisse und Julius Bär sowie die Kantonalbanken von Zürich und Basel. Die Aktionen gegen Schweizer Banken begannen 2007 mit einer Untersuchung gegen die UBS. Dieses Verfahren, in das sich dann auch die Schweizer Regierung einschalten musste, endete damit, dass die UBS 780 Millionen Dollar Strafe zahlte und mit dem Segen der Schweizer Behörden die Namen von 4450 US-Kunden herausgab. Andere Schweizer Banken, darunter auch Wengelin, übernahmen dann von UBS amerikanische Kunden.

ul/wen (dapd, rtr)