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Schwere Anschläge in Afghanistan und Somalia

17. September 2009

In Kabul sind bei einem der schwersten Anschläge der jüngsten Zeit sechs italienische Soldaten und mindestens zehn afghanische Zivilisten getötet worden. In Mogadischu starben 14 Friedenssoldaten bei einem Attentat.

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Von der Explosion beschädigte Häuser (Foto: AP)
Von der Explosion beschädigte Häuser in KabulBild: AP

Bei dem Bombenanschlag im Herzen der afghanischen Hauptstadt seien am Donnerstag (17.09.2009) auch 52 Zivilisten verletzt worden, sagte ein Sprecher des afghanischen Verteidigungsministeriums. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Rom rammte ein Selbstmordattentäter mit seinem Fahrzeug einen Militär-Konvoi und zündete seinen Sprengsatz. Die Wucht der Detonation war in weitem Umkreis zu spüren. Die Explosion ereignete sich in einem Gebiet, in dem die amerikanische und britische Botschaft sowie Militäreinrichtungen liegen.

Ziel: Ausländer

Beschädigte Fahrzeuge des Konvois (Foto: AP)
Beschädigte Fahrzeuge des KonvoisBild: AP

Die Taliban bekannten sich zu der Tat. Ziel seien die ausländischen Truppen in Afghanistan gewesen, sagte ein Sprecher der radikalen Islamisten. Es war der vierte größere Anschlag in Kabul innerhalb von fünf Wochen.

Ministerpräsident Silvio Berlusconi bekundete den Angehörigen sein Beileid. Der afghanische Staatschef Hamid Karsai verurteilte den Anschlag als "barbarisch" und "anti-islamisch". Der italienische Verteidigungsminister Ignazio La Russa verurteilte den "schändlichen und feigen" Anschlag in einer Stellungnahme vor dem Parlament in Rom.

Es war der der bislang folgenschwerste Anschlag auf die italienischen Truppen in Afghanistan. Für Italien sind derzeit 3250 Soldaten in Afghanistan im Einsatz. Rom ist damit der sechstgrößte Truppensteller am Hindukusch. Bis Donnerstag hatten 20 italienische Soldaten ihr Leben verloren.

Anschlag am Flughafen

Soldat vor weißem Panzer (Foto: AP)
Ziel: AU-Soldat am FlughafenBild: AP

Drei Tage nach der Liquidierung eines der meistgesuchten Terrorverdächtigen Afrikas in Somalia haben sich islamische Fundamentalisten mit einem Selbstmordanschlag gerächt. Am Flughafen der somalischen Hauptstadt Mogadischu wurden bei dem Attentat auf die Friedenstruppe der Afrikanischen Union (AMISOM) mindestens 14 Soldaten getötet. Unter den Toten sei auch der burundische General Juvénal Niyonguruza, Nummer zwei der Friedenstruppe, sagte ein Sprecher der ugandischen Armee am Donnerstag. Zu dem Anschlag bekannte sich die radikalislamische al-Shabaab-Miliz.

Es habe zwei gewaltige Explosionen gegeben, sagte ein Regierungssprecher. Zwei mit Sprengstoff beladene Fahrzeuge mit UN-Logo seien zum Eingangstor gefahren und durchgelassen worden. Da sich auf dem AU-Gelände am Flughafen auch UN-Fahrzeuge befinden, hatten sie keinen Verdacht erregt. Ein Fahrzeug sei mit Vollgas in ein Benzinlager gerast und habe die verheerende Explosion ausgelöst, sagte ein Flughafensprecher. Das andere Fahrzeug sei noch im Eingangsbereich explodiert.

Die 5000 Mann starke Friedenstruppe setzt sich aus Soldaten aus Burundi und Uganda zusammen. UN-Generalsekretär Ban Ki Moon verurteilte den Anschlag. (sam/uh/ap/rtr/afp)