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"Schwere" Kunst

2. April 2004

Kunst kann eine enorme Belastung sein: Um einigermaßen up to date zu sein, muss man schon wieder nach New York, Florenz und Wien. Oder nach Bregenz - dort ist sogar das Museum "schwer" belastet.

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Eine künstlerische Belastungsprobe steht dem Kunsthaus Bregenz bevor. Der Spanier Santiago Sierra wird das Museum mit fast 300 Tonnen Beton bis an die Grenze der statischen Möglichkeiten führen, wobei immer nur eine begrenzte Zahl von Zuschauern zugelassen ist. Für die Schau wird er im dritten Stock des Gebäudes 14 aus 14.600 Steinen bestehende Beton-Kuben aufbauen. Das Gesamtgewicht der Installation soll 292 Tonnen betragen. Zusätzlich maximal 100 Menschen - bei einem Durchschnittsgewicht von 80 Kilo - können gleichzeitig das Kunstwerk betrachten. Zwischen den Kuben verlaufen geometrisch angeordnete Gänge, in denen die Besucher physisch und psychisch den enormen Druck erfahren sollen, dem das Haus standhält. Sierra lebt in Mexiko. Er hat sich vor allem mit sozial- und kunstkritischen Aktionen einen Namen gemacht.

Santiago Sierra, Ausstellung im Kunsthaus Bregenz
Bild: Santiago Sierra

Bis 23. Mai. Dienstag bis Sonntag, 10.00-18.00 Uhr, Donnerstag 10.00-21.00 Uhr

Futurist Boccioni im Guggenheim Museum New York

Skulptur von Umberto Boccioni
Berlin: Eine Museumsbesucherin verweilt vor der Plastik "Forme Uniche die Continuita" (Urformen der Bewegung im Raum), 1913, von Umberto Boccioni im Hamburger Bahnhof im Bezirk Tiergarten, eines der drei Museen, in denen seit 4. September 1999 die Ausstellung "Das XX. Jahrhundert. Ein Jahrhundert Kunst in Deutschland" läuft. Mehr als 600 Werke von über 200 Künstlern können in der Neuen Nationalgalerie, im Alten Museum und im Hamburger Bahnhof bis zum 9. Januar 2000 bestaunt werden. Motto der Ausstellung im Hamburger Bahnhof ist "Prinzip Collage Montage". (BER408-230999)Bild: dpa

Ausgehend von dem Gemälde "Materia"(1912) des Futuristen Umberto Boccioni (1882-1916) präsentiert das Guggenheim Museum in New York entscheidende Themen im Werk des italienischen Künstlers. Boccioni, der nur 34 Jahre alt wurde, schuf in "Materia" eine klassische Vision für eine neue Metropole der Futuristen, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts dem Triumph der Maschinen huldigten und die Kunst der Vergangenheit verwarfen. "Boccioni's Materia: A Futurist Masterpiece and the Avantgarde in Milan and Paris" zeigt seine Entwicklung hin zum Futurismus, die Einflüsse des Kubismus und die Beziehung zwischen Malerei und Skulptur. Zum Vergleich werden auch Werke von Georges Braque, Robert Delaunay, Duchamp, Fernand Leger und Picasso ausgestellt.

Bis 9. Mai. Samstag bis Mittwoch 10.00-17.45 Uhr; Freitag 10.00- 20.00 Uhr; Donnerstag geschlossen

"Stimmungsimpressionismus" in Wien

Das Unscheinbare rückten sie in den Mittelpunkt: die österreichischen Landschaftsmaler in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts erhoben Blumen oder Gemüse auf dem Felde zum Motiv. Ihre Landschaften sind von Stimmungsmomenten getragen, die Heroisierung des Historismus ist gewichen. Das Obere Belvedere in Wien zeigt unter dem Titel "Stimmungsimpressionismus" rund 180 Beispiele von Malern wie Tina Blau, Emil Jakob Schindler oder Carl Moll, die mit ihrer dekorativen Handschrift zwar alles andere als in ihrer Zeit modern, aber höchst beliebt beim Wiener Publikum waren.

Bis 4. Juli. Täglich außer Montag 10.00-18.00 Uhr

"Durch die Zeit radeln"

Die wichtigsten Etappen in der Geschichte des Fahrrads stehen jetzt im Mittelpunkt einer Ausstellung in Florenz. Gezeigt werden historische und skurrile Zweiräder vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zu den Anfängen des 20. Jahrhunderts. Unter anderem ist im "Museo di Storia dell Scienza"auch die 1817 vom Deutschen Karl Friedrich Drais von Sauerbronn erfundene zweirädrige "Laufmaschine"zu sehen, bei der man sich noch mit den Füßen vom Boden abstoßen musste und an einer deichselähnlichen Lenkstange festhielt. Damit wollte der Adlige damals eine Alternative zum Pferd bieten und die überteuerten Haferpreise einsparen. Die Schau wird durch historische Fotografien, Poster und Drucke abgerundet.

Bis zum 31. Dezember. Montag, Mittwoch und Samstag: 9.30-17.00 Uhr; Dienstag 9.30-13.00 Uhr