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Schwere Unwetter in Argentinien

4. April 2013

Rekordmengen an Regen haben die Hälfte der argentinischen Stadt La Plata unter Wasser gesetzt. Durch Unwetter und Überschwemmungen kamen dort 46 Menschen ums Leben. Auch in der Hauptstadt Buenos Aires gab es Todesopfer.

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Feuerwehrleute bringen eine Frau aus einem überschwemmten Haus in La Plata in Sicherheit (Foto: Reuters)
Argentinien Überschwemmung Stadt La PlataBild: REUTERS

Der Gouverneur der Provinz Buenos Aires, Daniel Scioli, teilte mit, bisher seien 46 Todesopfer in La Plata gefunden worden. Sie ertranken oder bekamen tödliche Stromschläge. 2500 Einwohner seien in Sicherheit gebracht worden, so Scioli. La Plata sei zur Hälfte überschwemmt, teilweise stehe das Wasser zwei Meter hoch in den Straßen. Große Teile der Stadt seien von der Stromversorgung abgeschnitten. In der Nacht zum Mittwoch waren in knapp zwei Stunden 311 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen - ein Rekord für die Stadt La Plata, die 60 Kilometer südlich der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires liegt.

In La Plata schwammen Autos in den Wassermassen, Menschen flüchteten sich zum Teil auf die Dächer ihrer Häuser oder in Bäume, in der Hoffnung, von dort aus von Soldaten, Feuerwehrleuten, Polizisten oder zivilen Rettungskräften gerettet zu werden.

Nachbarn oder Helfer zogen Kanus mit älteren Menschen oder Frauen mit kleinen Kindern durch überschwemmte Straßen. In einer Raffinerie des Erdölunternehmens YPF in der Nähe der Provinzhauptstadt brach wegen des Unwetters ein Feuer aus. Erst acht Stunden konnte die Feuerwehr den Brand löschen.

Argentinien: Tote bei Hochwasser

Auch in Buenos Aires enorme Regenfälle

In der Hauptstadt Buenos Aires starben am Dienstag mindestens acht Menschen als Folge von Überflutungen und Sturmschäden. Dort fielen in zwei Stunden 110 Liter Regen, wie die Wetterwarte mitteilte. Es waren die stärksten Niederschläge in der Hauptstadt in einem April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. In vielen Vierteln fiel der Strom aus, Autos wurden von den Wassermassen weggespült, auch der Schienenverkehr wurde lahmgelegt.

Zahlreiche Häuser wurden auch durch entwurzelte Bäume beschädigt. Nach Angaben des Bürgermeisters Mauricio Macri waren rund 350.000 Menschen in Buenos Aires von dem Unwetter betroffen. 300 Menschen mussten aus ihren Häusern gerettet werden. Der öffentliche Nahverkehr brach teilweise zusammen. La Plata hat rund 900.000 Einwohner, in der Metropole Buenos Aires und Umgebung leben etwa 14 Millionen Menschen. Macri schob die Verantwortung für die Folgen der Überschwemmungen der Bundesregierung zu. Sie habe der Stadtverwaltung keine Erweiterung der unterirdischen Abflusskanäle finanziert. Der Meteorologe Osvaldo Canziani, Mitglied des Weltklimarats IPCC, erklärte, in Buenos Aires herrsche infolge des Klimawandels zunehmend Tropenklima.

Feuerwehrleute bringen eine Frau aus einem überschwemmten Haus in La Plata in Sicherheit (Foto: Reuters)
Feuerwehrleute bringen eine Person aus einem überschwemmten Haus in La Plata in SicherheitBild: REUTERS

Die Staatschefin Cristina Fernández de Kirchner besuchte den überschwemmten Stadtteil Tolosa in La Plata, wo sie aufgewachsen ist. Ihre Mutter und ihre Schwester, die in Tolosa leben, seien wie die meisten Nachbarn auch ohne Licht und Wasser geblieben.

kle/haz (dpa, afp)