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Schwerer Anschlag in Kabul verhindert

21. April 2012

Afghanische Sicherheitskräfte haben zehn Tonnen Sprengstoff beschlagnahmt und offenbar ein gewaltiges Blutvergießen in Kabul vereitelt. Auch ein Attentat auf Vizepräsident Chalili konnte verhindert werden.

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Zwei Männer laden Säcke auf einen LKW (Foto: AP)
Sprengstoff in AfghanistanBild: dapd

"Stellen Sie sich vor, was passiert wäre, wenn diese 10.000 Kilo Sprengstoff in dieser 7-Millionen-Stadt explodiert wären", sagte der Sprecher des Geheimdienstes, Schafikullah Tahiri, vor Journalisten. Wäre der in einem Laster versteckte Sprengstoff eingesetzt worden, hätte es ein gewaltiges Blutbad gegeben, so Tahiri.

Fünf Kämpfer der radikal-islamischen Taliban seien festgenommen worden. Sie hätten gestanden, einen terroristischen Anschlag im belebten Zentrum der afghanischen Hauptstadt geplant zu haben.

Versteck unter Kartoffelsäcken

Entdeckt wurde der Sprengstoff am 13. April, zwei Tage vor einer Anschlagsserie in Kabul. Er steckte in 400 Säcken, versteckt unter Kartoffeln in einem Lastwagen mit pakistanischem Nummernschild.

Drei der Festgenommenen sind Mitglieder der pakistanischen Taliban, die anderen beiden gehören zu den afghanischen Extremisten. Sie erhielten ihre Befehle von zwei pakistanischen Taliban-Kommandeuren, die Kontakte zum pakistanischen Geheimdienst unterhalten.

Haqqani-Netzwerk zieht die Fäden

Die afghanischen Sicherheitskräfte hätten außerdem einen Anschlag auf Vizepräsident Mohammed Karim Chalili vereitelt, so der Geheimdienstsprecher. Drei am 15. April festgenommene Mitglieder des Haqqani-Netzwerks hätten geplant, Chalili in seinem Haus zu töten.

Sie seien mit Sprengstoffwesten und Schusswaffen ausgerüstet gewesen. Der Auftrag zur Ermordung des Vizepräsidenten wurde dem Sprecher zufolge von Badruddin Haqqani erteilt, dem Sohn des Netzwerk-Gründers Jalaluddin Haqqani.

Das Haqqani-Netzwerk startete am vergangenen Sonntag nahezu zeitgleich Angriffe auf drei Einrichtungen in Kabul und weitere Angriffe in drei anderen Städten. Dabei wurden 51 Menschen getötet, darunter 36 Angreifer.

uh/det (dapd, dpa, afp)