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Schwergewichte drücken auf den DAX

Andreas Becker29. Mai 2002

Am deutschen Aktienmarkt ging es am Mittwoch bergab. Der Börsenindex DAX verlor 0,8 Prozent auf 4882 Punkte, während der NEMAX-50-Index am Neuen Markt 1,4 Prozent auf 802 Zähler nachgab.

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Absturz an der Börse:<br>CargolifterBild: CargoLifter

Die Aktien der weltgrößten Rückversicherung, der Münchner Rück, wurden durch Herabstufungen der Analysten belastet: Das Papier verlor rund drei Prozent. Hinzu kam, dass die Deutsche Bank ihren Münchener-Rück-Anteil reduzierte, und zwar von 5,5 Prozent auf 4,9 Prozent.

Weitere Kursverluste gab es für die Telekom-Aktie: Das Papier verlor einen Tag nach der Hauptversammlung rund drei Prozent.

Auch der Heidelberger Finanzdienstleister MLP hatte gestern Hauptversammlung, und auch hier reagierten die Anleger vor allem mit Verkäufen. Ein Händler sagte, viele grosse Anleger hätten noch auf die Zahlung der Dividende gewartet und verabschiedeten sich nun von der MLP-Aktie. Das Papier stand bereits in den vergangenen Wochen unter Druck, nachdem Gerüchte um Unregelmäßigkeiten in der Bilanz aufgekommen waren. In der Hoffnung, diesen Verdacht aus der Welt räumen zu können, beauftragte MLP eine zweite Wirtschaftsprüfungs-Gesellschaft. Genützt hat das bisher wenig, die Aktie brach um über sieben Prozent ein.

Spekulationen gab es auch um SAP. Das zweite Quartal werde bei dem Softwarehaus eher bescheiden ausfallen, hieß es an der Börse. Die Aktie gab zwischenzeitlich deutlich nach, bis das Unternehmen dementierte. Am Ende blieb trotzdem ein Minus von über drei Prozent.

Besser verlief der Tag für die Aktien des Touristikkonzerns Preussag. Und das, obwohl die weltweite Krise im Tourismus nach den Anschlägen vom September und die flaue Konjunktur beim Reisekonzern tiefe Spuren hinterlassen haben. Das Konzernergebnis im ersten Quartal brach um 80 Prozent ein, teilte Preussag mit, unterm Strich blieb ein Minus von 83 Millionen Euro.

Mit den Zahlen übertraf Preussag dennoch die Erwartungen der Analysten. So hatten diese mit einem Konzernverlust von 140 Millionen Euro gerechnet. Die Aktie schloss leicht im Plus.

Richtig abgestürzt ist die Aktie die Luftschiff-Bauers Cargolifter. Das Unternehmen hatte sich am Dienstag Abend für zahlungsunfähig erklärt. Am Mittwoch verlor die Aktie über 20 Prozent und kostet jetzt nur noch 80 Cent.

Am Rentenmarkt stieg der Rentenmarktindex REX um 0,2 Prozent auf 111,52 Punkte. Der Bund-Future verbesserte sich um 0,2 Prozent auf 106,02 Zähler. Die Umlaufrendite wurde mit 5,05 (Dienstag 5,09) Prozent festgestellt.

Die Schlusskurse der 30 DAX-Werte (in Euro, ohne Gewähr):

DAX-Werte Kurs Veränderung

adidas-Salomon 86,90 (+ 0,59)

Allianz 243,00 (- 1,00)

BASF 48,90 (+ 0,40)

Bayer 35,47 (+ 0,22)

HypoVereinsbank 39,00 (- 0,26)

BMW 45,80 (- 0,47)

Commerzbank 19,28 (- 0,17)

DaimlerChrysler 53,72 (- 0,13)

Degussa 35,78 (- 0,02)

Deutsche Bank 75,95 (+ 0,15)

Deutsche Post 15,14 (+ 0,04)

Deutsche Telekom 12,18 (- 0,38)

E.ON AG 56,83 (- 1,12)

EPCOS 43,09 (- 0,06)

Fresenius Med. Care 59,14 (+ 0,04)

Henkel 75,36 (+ 0,59)

Infineon Techno 18,13 (- 0,39)

Linde 53,65 (- 0,25)

Lufthansa 14,75 (- 0,25)

MAN 25,56 (+ 0,08)

Metro 36,10 (- 1,25)

MLP 42,85 (- 3,46)

Münchener Rück 253,00 (- 8,19)

Preussag 28,20 (+ 0,09)

RWE 40,75 ( unv. )

SAP 112,25 (- 3,87)

Schering 65,15 (+ 0,40)

Siemens 68,19 (- 1,31)

ThyssenKrupp 17,52 (- 0,07)

VW 58,12 (- 0,66)

Die Referenzkurse der EZB für einige Devisen. Ein Euro kostet: 0,9320 US-Dollar, damit steht der Euro auf dem höchsten Stand seit acht Monaten. Das entspricht: 115,87 jap. Yen, bzw. 0,6373 brit. Pfund