Schwierige Rückkehr nach New Orleans
29. September 2005Bis auf die Bewohner des noch immer überfluteten Viertels Lower Ninth Ward könnten vermutlich alle Menschen bis Anfang Oktober wieder in ihre Häuser zurück, kündigte Bürgermeister Ray Nagin an. Auch die Geschäfte sollen wieder öffnen. Die Behörden würden ihre Kontrollposten an die Stellen verlegen, wo sich die noch feuchten Bezirke der Stadt befinden. Die meisten der Häuser in den noch überfluteten Stadtteilen können nach Einschätzung von Nagin vermutlich nicht mehr repariert werden.
Wasser zum Waschen
Die am Montag begonnene Rückkehr verlaufe besser als erwartet, so Nagin. So sei der Stadtteil Algiers wieder aufgelebt. Der Bürgermeister versicherte, die Einwohner könnten mittlerweile das Leitungswasser wieder benutzen, um sich zu waschen. Dagegen warnte das Gesundheits-Ministerium in Washington die Rückkehrer erneut vor der Gefahr schwerer Erkrankungen wegen mangelnder Hygiene.
New Orleans war durch "Katrina" am 29. August und ein zweites Mal durch den Hurrikan "Rita" Ende September überflutet worden.
Schwierige Identifizierung der Toten
Im gesamten US-Staat Louisiana sind auch einen Monat nach "Katrina" hunderte Todesopfer noch nicht identifiziert worden. Bis zum Mittwoch wurden lediglich 32 Leichen aus einer provisorischen Leichenhalle bei Baton Rouge den Angehörigen übergeben. Der für die Identifizierung der Leichen zuständige Mediziner Louis Cataldie sagte: "Dies sind furchtbare Zeiten, und es ist sehr frustrierend." Doch man könne die Verfahren nicht beschleunigen. Probleme gebe es vor allem deshalb, weil die Körper Tage oder sogar Wochen in verschmutztem Wasser, Schlamm und Hitze gelegen hätten, erklärte Cataldie. Zudem seien viele Unterlagen von Zahnärzten, die eine Identifizierung ermöglichten, in New Orleans zerstört oder derzeit nicht zugänglich.
Gewissheit erst in 32 Fällen
Die Zahl der offiziell registrierten Toten durch den Hurrikan Ende August in Louisiana stieg am Mittwoch auf 896. Die meisten Leichen wurde in die eigens eingerichtete Leichenhalle in St. Gabriel in der Nähe von Baton Rouge gebracht. Die Identität von 340 Körpern sei vermutlich geklärt, sagte Cataldie. Doch Sicherheit gebe es erst in 32 Fällen. (kap)