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Schützenwesen wird kein Unesco-Kulturerbe

17. Februar 2015

Glaube, Sitte und Heimat: Das schreiben sich die Schützenbruderschaften auf die Fahnen. Wegen Ausgrenzung nichtchristlicher Schützen wird das Schützenwesen aber kein immaterielles Unesco-Kulturerbe.

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Schützenfest
Bild: picture-alliance/dpa

Die Unesco-Kommission wird das Schützenwesen vorerst nicht in die Liste der immateriellen Kulturgüter aufnehmen - und zwar "wegen der schroffen und ausgrenzenden Reaktionen [auf Schützenkönige], die nicht 'biodeutschen Maßstäben' entsprechen", wird die Unesco-Kommission von der "Westfalenpost" zitiert. Der konkrete Grund dafür soll laut der Zeitung der Fall des letztjährigen Schützenkönigs von Werl-Sönnern sein.

Muslimischer Schützenkönig Mithat Gedik & Ehefrau
Mithat Gedik durfte mit Sondergenehmigung König bleibenBild: picture-alliance/dpa

Nichtchristlicher König sorgt für Satzungs-Probleme

Der türkischstämmige Mithat Gedik ist Muslim und Schütze. Im vergangenen Sommer schoss er den Vogel ab - und war von nun an Schützenkönig. Sein westfälischer Schützenverein hatte kein Problem mit seiner neuen Majestät. Der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BDHS) sah das allerdings anders: Laut Satzung dürfen nur Christen König werden. Letztendlich einigte sich der Verband auf eine Sonderlösung: Man werde "ausnahmsweise keine Einwände gegen die Königswürde in seiner Bruderschaft" erheben. Allerdings durfte Gedik nicht an überörtlichen Turnieren teilnehmen.

hjh/nf (afpd/epd/kna)