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Sechs-Punkte-Spiele oben und unten

3. April 2009

Sowohl an der Spitze der Tabelle als auch im Tabellenkeller gibt es spannende Duelle. Gleich in vier Spielen treffen direkte Konkurrenten um den Einzug in die Champions League und im Kampf gegen den Abstieg aufeinander.

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Jubelnde Hertha-Spieler
Dürfen die Berliner auch nach dem 26. Spieltag jubeln?Bild: AP
Der Schalker Farfan trifft zum 1:0 in Bielefeld
Der Schalker Farfan trifft zum 1:0 in BielefeldBild: picture-alliance/ dpa

Der 26. Spieltag hat am Freitag mit der Partie der abstiegsbedrohten Bielefelder gegen die immer noch Manager- und Trainerlosen Schalker begonnen. Das aber hat den Schwung der Königsblauen nicht hemmen können. Zum ersten Mal in dieser Saison gelang Schalke beim 2:0 auf der Alm an einem Freitag abend ein Auswärtserfolg. Torschützen für Schalke waren Jefferson Farfan in der 45. Minute und Kevin Kuranyi in der Nachspielzeit. Allerdings taten sich die Schalker über weite Strecken des Spiels schwer gegen eine engagierte Arminia, die ihre Chancen in beiden Halbzeiten nicht verwerten konnte. Bielefeld ist mit der Niederlage nun schon seit dem 22. November zu Hause sieglos und steckt ganz tief im Abstiegskampf. Schalke konnte sich acht Tage nach der Entlassung von Trainer Fred Rutten unter dem Interims-Trainerduo Mike Büskens und Youri Mulder auf Platz sieben der Tabelle verbessern.

Tabellenführer Hertha BSC Berlin trifft am Samstag auf die Unentschiedenkönige der Liga, Borussia Dortmund. Schon 13 Mal in dieser Saison gab es für die Dortmunder am Ende nur einen Punkt, zuletzt aber konnten sie Werder Bremen schlagen und sind im Aufwind. Das weiß auch Herthas Trainer Lucien Favre: "Wir wissen, dass Dortmund eine sehr gute Mannschaft ist, mit viel Substanz und vielen Spielern, die den Unterschied machen können", sagte er. "Wir haben dort 1:1 gespielt, im Pokal sogar 1:2 nach Verlängerung verloren. Es wird eng."

VfL-Understatement trifft Bayern-Arroganz

Gewinnen die Berliner, haben sie gute Chancen, sich in der Tabelle wieder etwas abzusetzen, denn ihre vier direkten Verfolger nehmen sich dieses Wochenende untereinander die Punkte ab. So zum Beispiel im Duell des Zweiten VfL Wolfsburg gegen den Zweiten Bayern München. Die beiden Teams sind punkt- und torgleich, trotzdem ist es für Wolfsburgs Trainer Felix Magath kein Duell auf Augenhöhe. "Die Favoritenrolle hat wie immer der FC Bayern", sagte Magath. "Wir werden nach vorne spielen, uns nicht verstecken, und wir werden uns nicht nach dem FC Bayern richten."

Der FC Bayern übrigens auch nicht nach dem VfL Wolfsburg. Jedenfalls nicht, wenn man Bayerns Torwart Michael Rensing glaubt, der bei der Abschlusspressekonferenz - in Ermangelung der abwesenden Nationalspieler - vor die Journalisten treten durfte und fast schon ein wenig arrogant klang. "Wir sind Bayern München. Wir sind vom Potential her die bessere Mannschaft und deswegen wollen wir auch gewinnen", sagte er. "Sicherlich haben wir Respekt - vor jeder Mannschaft - und da Wolfsburg oben steht, vielleicht noch ein bisschen mehr, aber das war es auch."

Revanche oder Wendepunkt?

HSV-Trainer Martin Jol
Trainer Jol und sein HSV sinnen gegen Hoffenheim auf RevancheBild: AP

Ebenfalls im direkten Duell treffen der Vierte, Hamburg, und der Fünfte, Hoffenheim, aufeinander. Für den Hamburger SV eine gute Gelegenheit, seine bisherige Heimstärke unter Beweis zu stellen und die Hoffenheimer mit einem Sieg auf Distanz zu halten. Außerdem denken viele Hamburger noch an die 0:3-Hinspielschlappe, als der HSV absolut chancenlos war. Auch Trainer Martin Jol will Wiedergutmachung und nutzt das schlechte Ergebnis als Motivation. "Das war eine richtige Pleite", brummte der Niderländer. "Wir wollen es diesmal besser machen."

Für sein Gegenüber Ralf Rangnick ist das Treffen mit dem HSV noch aus einem anderen Grund speziell. Im Januar verletzte sich Top-Torjäger Vedad Ibisevic bei einem Testspiel gegen Hamburg schwer und die Negativserie der Hoffenheimer begann, die nun endlich ein Ende finden soll. "Wir wollen jetzt in Hamburg endlich wieder anfangen, Spiele zu gewinnen", sagte Rangnick. "Wenn es den Wendepunkt zu schwierigeren Zeiten gab und das der 14. Januar war, dann wird jetzt der 4. April vielleicht ein Wendepunkt zu besseren Zeiten."

Drei Sonntagsspiele

Rolfes (li.) und Novakovic im rheinischen Derby
Brisant: Das rheinischen Derby mit Rolfes (li.) und NovakovicBild: AP

Im Falle einer Niederlage könnte Hoffenheim von den Stuttgartern überholt werden, die in Bochum spielen, und aus den internationalen Plätzen herausrutschen. Ganz andere Probleme haben Eintracht Frankfurt und Energie Cottbus, die den Samstag mit ihrem Abstiegsduell komplettieren.

Am Sonntag gibt es dieses Wochenende gleich drei Partien: Werder Bremen sucht im Nordderby gegen Hannover weiter nach der Konstanz. Karlsruhe und Mönchengladbach kämpfen um überlebenswichtige Punkte gegen den Abstieg. Einzig der 1.FC Köln kann völlig ohne Druck aufspielen. Die Kölner stehen im gesicherten Mittelfeld und haben die Möglichkeit, dem Erzrivalen Bayer Leverkusen im Kampf um einen UEFA-Cup-Platz wichtige Punkte zu klauen.

Autor: Andreas Ziemons/Joachim Falkenhagen

Redaktion: Arnulf Boettcher