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Orchestraler Seiltanz

31. Juli 2009

Drei Orchestertraditionen - ein Klang. Das Baltic Youth Philharmonic führt Musiker aus zehn Nationen zusammen - zu einem musikalischen Mehrwert.

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Kristjan Järvi dirigiert (Foto: Baltic Youth Philharmonic Orchestra)
Kristjan JärviBild: Baltic Youth Philharmonic 2009

Die Idee entstand 2008 auf dem Usedomer Musikfestival: Junge Musiker verschiedener Hochschulen waren hier fester Bestandteil des Programms. Warum nicht einmal ein gemeinsames Programm auf die Beine stellen? Das Baltic Youth Philharmonic war geboren.

Musikalische Balance

Das Orchester 2009 ( Foto:Baltic Youth Philharmonic)
Baltic Youth Philharmonic 2009Bild: Baltic Youth Philharmonic 2009

Wenn man sich noch fremd ist, ist die Spielweise der einzelnen nationalen Traditionen noch sehr unterschiedlich. Eine Woche lang proben die jungen Musiker mit ihren Dozenten im estnischen Tartu. Note für Note wird am Repertoire gefeilt. Besonders bei den Streichern unterscheidet sich die Spielweise der Interpreten aus der jeweiligen skandinavischen, russischen oder deutschen Schule.

Ihr Dirigent Kristjan Järvi stammt aus Estland, ist in New York aufgewachsen und lebt heute in Wien. Er dirigiert das Russische Nationalorchester, das Leipziger Gewandhausorchester, das Royal Philharmonic London und viele andere renommierte Klangkörper. Jetzt widmet er sich leidenschaftlich den Herausforderungen des Baltic Youth Philharmonic. Er bezeichnet es als "Seiltanz", das Profil eines solchen Orchesters zu formen. Schritt für Schritt entwickelt er den charakteristischen Gesamtklang.

Neue Identität

Gruppenfoto des Orchesters (Foto: Foto:Baltic Youth Philharmonic)
...ein Orchester: Baltic Youth Philharmonic 2009Bild: Baltic Youth Philharmonic 2009

Das Baltic Youth Philharmonic ist unter der Leitung von Järvi zu einem Schmelztiegel für unterschiedliche Arten zu denken und zu musizieren geworden. Järvi bezeichnet es als Glück, etwas Neues schaffen zu können, ohne Vorurteile und ohne "traditionsbeladenen Rucksack". So entstehen völlig neue Herangehensweisen selbst beim Standart-Repertoire. Und die Musiker sammeln ganz neue Erfahrungen: So schwärmt etwa die Kontrabassistin Bettina Schleiermacher von "ganz anderen Ideen -gerade wenn man aus Deutschland kommt". Es scheint, als sei der Seiltanz zwischen den Traditionen gelungen.

Autorin: Magdalene Melchers

Redaktion: Oliver Samson