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Papst-Golf und ein Haus für 2 Euro - bei Ebay findet sich fast alles

Katja Lückert25. Februar 2009

Bieten! Bieten! Bieten! 4,5 Millionen Menschen in Deutschland haben im letzten Jahr an Ebay-Versteigerungen teilgenommen. Angefangen hat alles in einer Küche in Berlin-Kreuzberg.

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Menschen vor ebay-Logo
Auktionshaus für alle!Bild: AP

Sicher mag es sie bei Ebay alle gegeben haben, die kuriosen Auktionsangebote: Eine Jacke mit Geschichte, ein Toaster mit Erinnerungen, eine Packung Viagra, Klopapier aus der Ukraine und einen Geistesblitz. Die meisten dieser Auktionsobjekte aus der "Spaßvogel-Ecke" wurden natürlich umgehend wieder von den Webseiten des Internetauktionshauses Ebay genommen. Je anzüglicher der Inhalt - desto schneller ging es meist. Schließlich beschäftigt Ebay allein 100 Mitarbeiter, die ständig nach illegalen Angeboten suchen und Betrügern und Falschspielern auf der Spur sind.

Mann vor Computerbildschirm
Immer die Nase am Bildschirm.Bild: Picture-Alliance /dpa

Zockerglück für alle?

Tatsächlich muß man als Ebayer ein wenig Lust am Risiko haben - mitmachen kann sowieso nur, wer zumindest formal Mitglied der Ebay-Familie wird. Für jeden Kunden legt Ebay eine Webseite an, auf der er den Stand seiner Auktionen überprüfen kann. Ebay wiederum finanziert sich durch eine so genannte Angebotsgebühr sowie über eine Provision, die dem Verkäufer bei einem erfolgreichen Verkauf in Rechnung gestellt wird. Ohne Zweifel hat das virtuelle Auktionshaus Ebay den Online-Handel revolutioniert. Heute gibt es von Haushaltswaren, über Möbel bis zu Autos und Reisen alles zu ersteigern. Kaufen und Verkaufen per Auktion ist zum Volkssport geworden.

Bushaltehäuschen
Buswärterhäuschen gefällig? Stammt schließlich von einem Tokio-Hotel-SängerBild: picture-alliance/dpa

Wie alles anfing…

Angeblich haben sie ihre Internet-Idee Ebay am 1. März vor zehn Jahren an einem Küchentisch in Berlin-Kreuzberg entwickelt. Max Finger und Oliver Samwer hatten über erfolgreiche amerikanische Gründerfirmen bereits ihre Diplomarbeit geschrieben und kannten die Erfolgsmechanismen solcher Start-up-Unternehmen zumindest theoretisch. Sie nannten ihre neue Firma zunächst Alando.de – 4000 Produkte umfasste das Angebot ihres ersten virtuellen Auktionshauses.

Heute nutzen 14.5 Millionen Menschen in Deutschland die Plattform. Allein im letzten Jahr wurde alle zwei Sekunden ein Kleidungsstück verkauft, alle 14 Sekunden ein Handy. Jede Minute wechselt ein Fahrzeug den Besitzer, alle zwei Minuten ein Notebook.

Geschäftshaus von Ebay mit Fahnen auf dem Dach
Viele Computer unter einem Dach in PotsdamBild: picture-alliance/ dpa

Bietzentrale in Brandenburg

Auf dem Gelände der ehemaligen Grenzübergangsstelle Drewitz in Brandenburg befindet sich seit 1996 das 45 Hektar große Gewerbegebiet Dreilinden. Die deutsche Ebay –Zentrale ist der größte Arbeitgeber in Kleinmachnow. Allerdings traf die Finanzkrise auch das Internet-Auktionshaus mit den bekannten Folgen: Kündigungen und Umsatzeinbußen. Und dennoch sagen immer mehr Menschen in Deutschland auf die Frage: „Wo hast du das gekauft?“ – "Hab’ ich von Ebay" Die Zahl der Produkte, die Ebay Deutschland zum Verkauf anbot, stieg zuletzt - trotz oder vielleicht auch wegen der Wirtschaftskrise - von 16 Millionen auf 30 Millionen.

Ebay ist virtueller Marktplatz und Flohmarkt zugleich – und nicht zuletzt ein unverkennbarer Spiegel des Zeitgeists. Denn so können wir Dinge kaufen, die wir uns nicht leisten können, um mit Ihnen Leute zu beeindrucken, die wir nicht leiden können, um an Ende alles wieder zu VERSTEIGERN!