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Sensation in Köln: Viertes Sappho-Gedicht entdeckt

17. Januar 2006
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Sappho von Lesbos gilt als die größte Lyrikerin der Antike. Ihre Lieder sind allerdings nur bruchstückhaft überliefert. Bis dato konnten nur drei Gedichte rekonstruiert werden. Jetzt haben Professor Michael Gronewald und Dr. Robert Daniel vom Institut für Altertumskunde der Universität Köln ein viertes zusammengesetzt: Es wurde zufällig auf einem Papyrus entdeckt, der Teil einer ägyptischen Mumien-Kartonage war. Veröffentlicht wurde die Sensation zunächst im "Times Literary Supplement". Das Gedicht ist eine Elegie auf das Altern, verfasst auf Äolisch. Hier einige Zeilen aus der Übersetzung:

Runzelig gemacht hat die einst zarte Haut mir das Alter schon. Weiß geworden sind die Haare aus schwarzen, das Herz ist mir schwer gemacht worden, die Knie tragen nicht, die doch einst leicht waren zu tanzen. Ich seufze oft. Aber was kann ich machen? Alterslos, Mensch seiend, kann man nicht werden.