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Politik

Nordkoreas Machthaber feuert Minister

3. Februar 2017

Korruptions- und auch Foltervorwürfe gegen Kim Wong Hong: Da war selbst für seinen nicht gerade als zimperlich geltenden Chef das Maß voll. Zumal die Nordkoreaner immer unzufriedener mit dem Regime von Kim Jong Un sind.

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Der in Nordkorea entlassene Minister für Staatssicherheit, Kim Won Hong (Foto: Reuters/Kcna)
Bild: Reuters/Kcna

Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hat nach südkoreanischen Angaben bereits Mitte Januar den Minister für Staatssicherheit nach Korruptionsvorwürfen entlassen. Der 72-jährige Kim Won Hong sei zudem nach Ermittlungen durch die in Nordkorea herrschende Arbeiterpartei für Machtmissbrauch und Folterungen durch das Ministerium verantwortlich gemacht worden, teilte das Vereinigungsministerium in Seoul mit.

Der frühere Minister sei eigentlich ein enger Vertrauter Kim Jong Uns gewesen, um dessen "Schreckensherrschaft" umzusetzen, sagte ein Sprecher. Er spekulierte, dass die "Instabilität des Regimes" im weithin isolierten Nachbarland größer werden und die staatliche Kontrolle der Bevölkerung schwächer werden könne.

Bislang keine Bestätigung aus Pjöngjang

Aus Nordkorea gibt es für die Angaben über die Entlassung des Ministers bisher keine Bestätigung. Das Ministerium für Staatssicherheit ist auch für Spionageaktivitäten zuständig.  Kim Jong Un hatte seit Beginn seiner Herrschaft Ende 2011 eine Reihe von politischen Säuberungen durchgeführt. Die Regierung in Seoul wirft dem kommunistischen Regime in Pjöngjang daher eine "Terrorherrschaft" vor. 

Nordkoreas Diktator Kim Jong Un (Foto: Reuters/D. Sagolj)
Nordkoreas Diktator Kim Jong UnBild: Reuters/D. Sagolj

Erst Ende Januar hatte ein aus Nordkorea geflohener Ex-Diplomat von großer Unzufriedenheit der Bevölkerung mit dem Regime von Kim Jong Un berichtet. Diese äußere sich in abweichenden Meinungen oder in Kritik, die immer häufiger zu hören sei, sagte der frühere stellvertretende Botschafter in London, Thae Yong Ho. Auch wenn dies noch auf niedrigem Niveau stattfinde, so seien derlei Reaktionen vor einigen Jahren doch undenkbar gewesen. Thae bei einer Pressekonferenz in Seoul wörtlich: "Widerstand macht sich langsam breit."

sti/se (afp, ape, dpa)