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Seselj muss wieder in Haft

30. März 2015

Der wegen Kriegsverbrechen angeklagte serbische Ultranationalist Seselj muss in seine Zelle zurück. Die Haager Richter hoben die vorläufige Freilassung auf. Doch freiwillig will Seselj nicht zurück ins Gefängnis.

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Vojislav Seselj (Foto: Oksana Toskich/TASS)
Bild: picture-alliance/TASS/O. Toskich

Der mutmaßliche Kriegsverbrecher Vojislav Seselj war im vergangenen September aus Gesundheitsgründen nach fast elf Jahren aus der Untersuchungshaft entlassen worden und nach Serbien zurückgekehrt. Dort wollte der 60-Jährige sich einer Krebsbehandlung unterziehen. Seitdem hatte er mit nationalistischen Parolen für große Unruhe in seiner Heimat gesorgt.

Der Prozess gegen ihn ist eigentlich abgeschlossen. Doch nach einem Richterwechsel wurde die Urteilsverkündung verschoben. Die serbischen Behörden müssen den Nationalisten nun festnehmen und ausliefern. Seselj sagte der serbischen Zeitung "Novosti", er werde "nicht freiwillig zurückkehren".

Vucic kündigt Entscheidung an

Bereits zuvor hatte er mehrfach angekündigt, eine mögliche Haftstrafe nicht antreten zu wollen. Regierungschef Aleksandar Vucic kündigte eine Entscheidung über eine eventuelle Verhaftung und Überstellung Seseljs nach Den Haag für die nächsten Tage an.

Seselj werden Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Zeit der Balkankriege Anfang der 90er vorgeworfen. Die Anklage fordert 28 Jahre Haft. Der serbische Ultranationalist stellte sich im Februar 2003 freiwillig dem Tribunal. Er plädiert auf unschuldig. Während des Verfahrens wurde Seselj bereits mehrfach wegen Missachtung des Gerichts zu Haftstrafen verurteilt.

mm/hf (dpa, afp, ap, efe)