Simbabwe: Medien als Schlüsselfaktor für Entwicklung und Demokratie | Afrika | DW | 16.01.2010
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Afrika

Simbabwe: Medien als Schlüsselfaktor für Entwicklung und Demokratie

Die DW Akademie hat den Zuschlag der EU für ein umfangreiches Drei-Jahres-Projekt in Simbabwe bekommen. Das Projekt soll langfristig den demokratischen Wandel in dem südafrikanischen Land stärken.

"Freie, professionelle Medien, eine intakte Medienlandschaft und eine Zivilgesellschaft, die für das Recht auf freie Meinungsäußerung eintritt." Das sind für Patrick Leusch die Oberziele des Vorhabens. Leusch ist Leiter der Projektentwicklung bei der DW Akademie. Mit seinem Team hat er den EU-Antrag eingereicht und das Ausschreibungsverfahren für das Projekt "Medien in Simbabwe: Schlüsselfaktor für die Verteidigung der Menschenrechte und Meinungsfreiheit" ein Jahr lang vorangetrieben.

Mit rund 1,1 Millionen Euro wird das Projekt von der Europäischen Union unterstützt. Finanziert wird es aus dem Menschenrechtsprogramm "European Instrument for Democracy and Human Rights" (EIDHR) der EU. Im Rahmen des Vorhabens sollen nicht nur Journalisten und Medienschaffende trainiert werden, vor allem müsse es darum gehen, die Rahmenbedingungen für freie Medien zu schaffen.

"Es reicht nicht, wenn wir gut ausgebildete Journalisten in ein politisches, rechtliches und ökonomisches Umfeld zurückschicken, in dem sie nicht arbeiten können", betont Leusch.

Erreicht werden soll das ehrgeizige Ziel mit Hilfe von bereits bestehenden Netzwerken. Die DW Akademie wolle, so Leusch, in dem Aufbauprozess vor allem eine koordinierende Rolle übernehmen. "An der Umsetzung des Projektes sind zehn Partner beteiligt - unter anderem aus Europa IMS aus Dänemark, IWPR in London, Press Now in den Niederlanden und FOJO aus Schweden."

"Das Projekt steht und fällt in den kommenden Jahren allerdings mit der politischen Stabilität", mahnt Leusch. Die Koalition aus Mugabes ehemaliger Regierungspartei und der Opposition unter Morgan Tsvangirai befindet sich seit Monaten in einer Patt-Situation: Die Opposition wirft Mugabe vor, das Land wieder diktatorisch regieren zu wollen.

"Sollte die Koalition auseinanderbrechen, ist Mugabe wieder Alleinherrscher. Dann wird die Lage im Land insgesamt wieder schwierig, gerade auch für die Medien", fürchtet Leusch, betont aber, dass gerade dann Unterstützung um so wichtiger sei. Gegen den Widerstand der Politik sei das Vorhaben nicht durchzusetzen: "Wir brauchen keinen Support - aber Duldung."

Das Ziel des EIDHR ist es, die Menschenrechte und fundamentale Freiheiten in Ländern zu stärken, in denen sie am meisten gefährdet sind. Organisationen weltweit können Projekte vorschlagen, die die EU evaluiert und einen Teil davon mitfinanziert.

Bei der jüngsten Ausschreibung sind von 206 eingereichten 11 von der EU zur Ko-Finanzierung ausgewählt worden, darunter das Simbabwe-Projekt der DW Akademie, sowie ein umfangreiches Projekt für Turkmenistan, bei dem die Akademie Partner ist. "Dass wir vom EIDHR den Zuschlag für unsere Projekte bekommen haben, zeigt, welches Ansehen die DW Akademie weltweit hat", so Patrick Leusch.