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Billiger simsen

23. September 2008

Die EU-Kommission hat ihre Preisvorschläge für SMS- und Handytelefonate im Ausland vorgestellt. Die gute Nachricht: Die Preise sinken kräftig. Die schlechte Nachricht: Die Senkung erfolgt schrittweise.

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Frau mit Handy am Strand (Quelle: bilderbox)
Mobil telefonieren im Urlaub: Im EU-Ausland bald noch billigerBild: Bilderbox

Ab Juli 2009 soll eine SMS beim sogenannten Auslands-Roaming nur noch maximal elf Cent kosten dürfen. Bisher müssen im Durchschnitt 29 Cent pro SMS aus dem Ausland bezahlt werden.

Auch bei Handy-Telefonaten sollen die Anbieter zu weiteren Preissenkungen um 30 Prozent gezwungen werden. "Die Kosten rechtfertigen diese hohen Preise nicht mal ansatzweise", kritisierte die zuständige EU-Kommissarin Viviane Reding.

Und dann gehts abwärts

Bis zum 1. Juli 2012 sollten die Preisgrenzen für Mobilfunktelefonate im EU-Ausland auf maximal 34 Cent netto pro Minute gesenkt werden. Zugleich sollte der Abrechnungstakt auf ein Intervall von 30 Sekunden verkürzt werden - die meisten Anbieter rechnen heute im Minutentakt ab.

Die Preisgrenze für die Annahme eines Handy-Gesprächs im EU-Ausland will Reding auf 10 Cent netto pro Minute senken, wobei in diesem Fall künftig sekundengenau abgerechnet werden soll. Gegenwärtig gilt für Anrufe aus dem EU-Ausland eine Preisgrenze von 46 Cent zuzüglich Mehrwertsteuer, für die Annahme eines Gesprächs jenseits der deutschen Grenze dürfen maximal 22 Cent netto berechnet werden.

Mehr Kundenfreundlichkeit

Viviane Reding (Quelle: AP)
Viviane Reding, EU-Kommissarin für Medien und TelekommunikationBild: AP

Laut EU-Kommission sind die Preise seit der Regulierung 2007 bereits um 60 Prozent gefallen. Die neuen Preisgrenzen sollen zukünftig jeweils zum 1. Juli statt bisher Ende August in Kraft treten, damit die Bürger im Sommer-Urlaub etwas davon haben. Reding rechnet damit, dass die Vorschläge bis Mitte 2009 von EU-Staaten und Parlament abgesegnet werden. "Schon im nächsten Sommerurlaub profitieren die Verbraucher von deutlich niedrigeren Roaming-Gebühren", versprach die Kommissarin.

Zudem sprach sich Reding dafür aus, einen Teil der durch die Digitalisierung freiwerdenden Rundfunkfrequenzen den Mobilfunkbetreibern zu überlassen. Damit könnten auch ländliche Gegenden mit drahtlosen schnellen Internet-Zugängen versorgt werden. "Es kann und darf nicht sein, dass ganze Landstriche in Europa keinen Zugang zu neuen Technologien haben".

Die vorgeschlagene Neugestaltung der Preise bedarf der Zustimmung des Europaparlaments und einer Mehrheit der EU-Regierungen. (kas)