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Skandal überschattet EM-Freitag

Calle Kops (sid/dpa)28. März 2015

Während Spanien in der EM-Qualifikation der Slowakei auf den Fersen bleibt, feiern England, die Schweiz, Slowenien und Österreich souveräne Siege. In Montenegro sorgt eine Leuchtfackel für einen Skandal.

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Russlands Torhüter Igor Akinfejew (hinten) liegt von einer Leuchtfackel getroffen am Boden (Foto: SAVO PRELEVIC/AFP/Getty Images)
Russlands Torhüter Igor Akinfejew liegt von einer Leuchtfackel getroffen am BodenBild: Getty Images

Überschattet von einem großen Skandal in Montenegro ist die EM-Qualifikation ins Jahr 2015 gestartet. Der russische Nationaltorhüter Igor Akinfejew ist beim Spiel in Podgorica am Freitag nach gut 20 Sekunden von einem Feuerwerkskörper am Kopf getroffen worden. Der Keeper brach bei der Aktion zusammen und wurde auf einer Trage vom Platz gebracht. Nach einer ersten Untersuchung kam Akinfejew in ein Krankenhaus, wie ein Sprecher der Russen mitteilte. Der 28-Jährige soll Brandverletzungen erlitten haben, war aber bei Bewusstsein.

Der deutsche Schiedsrichter Deniz Aytekin unterbrach das Spiel zunächst und schickte beide Mannschaften in die Kabine. Nach 35 Minuten pfiff er die Partie jedoch wieder an. Bei dem Spiel herrschte ohnehin eine hitzige Atmosphäre auf den Rängen. Zwischen den beiden Fanlagern kam es im weiteren Verlauf zu heftigen Rangeleien. In der 67. Minute entschied sich Aytekin schließlich die Partie beim Stand von 0:0 wegen der anhaltenden Zuschauerausschreitungen abzubrechen. Der Skandal in Podgorica wird nun ein Nachspiel für Montenegro haben. Die UEFA wird entscheiden, wie das Spiel gewertet wird.

Favoriten weiter auf EM-Kurs

Der Spanier Alvaro Morata (M.) feiert mit seinen Mannschaftskameraden seinen Trffer (Foto: Denis Doyle/Getty Images)
Die Spanier feiern ihren Torschützen Alvaro Morata (M.)Bild: Denis Doyle/Getty Images

Sportlich gab es am Freitag reihenweise Favoritensiege. So bleibt Fußball-Europameister Spanien in der Qualifikationsgruppe C dem weiterhin verlustpunktfreien Spitzenreiter Slowakei auf den Fersen. Die Iberer feierten in Sevilla gegen die bis dato punktgleiche Ukraine mit 1:0 (1:0) ihren vierten Sieg im fünften Spiel. Alvaro Morata von Juventus Turin sicherte mit seinem Siegtor in der 28. Minute den zweiten Tabellenplatz ab, der für die Spanier mit ihren nun 12 Punkten die direkte Qualifikation für die Endrunde in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli 2016) bedeuten würde. Juan Bernat von Bayern München wurde in der 78. Minute eingewechselt. Torhüter Iker Casillas bestritt sein 100. Pflicht-Länderspiel für die Selección (161 insgesamt).

Bereits 15 Zähler auf dem Konto hat die Slowakei nach dem lockeren 3:0 (3:0) gegen Luxemburg in Zilina. Peter Pekarik von Hertha BSC (40. Minute) besorgte den dritten Treffer, zuvor waren der frühere Kaiserslauterer Adam Nemec (10.) und Vladimir Weiss (21.) erfolgreich. Im Oktober hatten die Slowaken mit einem 2:1 gegen Spanien für Aufsehen gesorgt und kommen ihrer ersten EM-Endrunden-Teilnahme immer näher.

Im dritten Spiel der Gruppe unterlag Mazedonien in Skopje Weißrussland mit 1:2 (1:1). Maksim Bardachow (82.) schoss das Siegtor für die Gäste, die mit vier Punkten Mazedonien (drei) überholten. Der Rückstand beider Mannschaften auf die Ukraine, die Play-off-Platz drei belegt, ist mit fünf bzw. sechs Punkten bereits groß.

England und Schweiz erfolgreich

Unterdessen gaben sich England und die Schweiz auf dem Weg zur EM 2016 in Frankreich als Favoriten der Qualifikationsgruppe E am 5. Spieltag keine Blöße. Die "Three Lions" wahrten als Tabellenführer mit dem 4:0 (2:0) gegen Litauen ihre weiße Weste. Die Eidgenossen (9 Punkte) besiegten Estland 3:0 (2:0) und verbuchten den dritten Sieg in Folge. Dritter bleibt das punktgleiche Slowenien nach dem 6:0 (1:0) gegen Schlusslicht San Marino.

Im Wembley-Stadion besorgte Stürmerstar Wayne Rooney (6.) per Kopf die frühe Führung, Danny Welbeck (45.) erhöhte noch vor der Pause. Nach dem Seitenwechsel traf Raheem Sterling (58.) und kurz nach seiner Einwechslung markierte der 21 Jahre alte Hoffnungsträger Harry Kane bei seinem Länderspiel-Debüt den Endstand (73.).

Litauens Fiodor Cernych (2.v.r.) behauptet den Ball gegen die Engländer Nathaniel Clyne (r.) und Jordan Henderson (l.) (Foto: ADRIAN DENNIS/AFP/Getty Images)
Litauens Fiodor Cernych (2.v.r.) behauptet den Ball gegen die Engländer Nathaniel Clyne (r.) und Jordan Henderson (l.)Bild: Adrian Dennis/AFP/Getty images

In Luzern glänzte der Ex-Münchner Xherdan Shaqiri als Vorbereiter. Der Offensivspieler von Inter Mailand bereitete alle drei Treffer der Schweizer vor, bei denen sieben Bundesliga-Legionäre in der Startelf standen. Zwei von ihnen trafen: Der Mönchengladbacher Granit Xhaka (27.) und Frankfurts Haris Seferovic (79.) erhöhten nach der Führung durch Fabian Schär (17.).

Für Slowenien war in Ljubljana unter anderem Kevin Kampl erfolgreich. Der Mittelfeldspieler von Borussia Dortmund erzielte das zwischenzeitliche 2:0 (49.). Die weiteren Treffer steuerten Josip Ilicic (10.), Andraz Struna (50.), der Ex-Kölner Milivoje Novakovic (52.), Dejan Lararevic (73.) und Branko Ilic (88.) bei.

Österreich ungeschlagener Tabellenführer

In der Gruppe G, zu der auch das abgebrochene Skandalspiel zwischen Montenegro und Russland gehört, bleibt Österreich ungeschlagen. Die Mannschaft von Trainer Marcel Koller setzte sich mühelos mit 5:0 (2:0) gegen Liechtenstein durch und führt mit 13 Punkten aus fünf Spielen das Feld souverän vor Schweden (9) an, das in Moldawien dank eines Doppelpacks von Superstar Zlatan Ibrahimovic (46./84. Foulelfmeter) 2:0 (0:0) gewann.

Die Österreicher, die mit sechs Bundesliga-Legionären angetreten waren, stellten per Doppelschlag durch den Stuttgarter Martin Harnik (14.) und Marc Janko (16.) die Weichen frühzeitig auf Sieg. Der Münchner David Alaba (59.), der Bremer Zlatko Junuzovic (74.) sowie der ehemalige Werder-Profi Marko Arnautovic (90.+3) sorgten dann für ein standesgemäßes Resultat.

Die EM-Qualifikationsspiele vom Freitag im Überblick:

Gruppe C:

Spanien - Ukraine 1:0 (1:0)
Mazedonien - Weißrussland 1:2 (1:1)
Slowakei - Luxemburg 3:0 (3:0)

Gruppe E:

Schweiz - Estland 3:0 (2:0)
England - Litauen 4:0 (2:0)
Slowenien - San Marino 6:0 (1:0)

Gruppe G:

Montenegro - Russland (abgebrochen)
Moldawien - Schweden 0:2 (0:0)
Liechtenstein - Österreich 0:5 (0:2)