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Slowakei an der Spitze österreichischer Auslandsinvestitionen

13. Dezember 2001

- Die Reformstaaten Mittel- und Osteuropas werden zu einem wichtigen Wirtschaftspartner Österreichs. Direktinvestitionen der Alpenrepublik in Reformstaaten nehmen zu.

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Prag, 13.12.2001, PRAGER ZEITUNG, deutsch

(....) Österreichs Wirtschaft investiert immer mehr in die postkommunistischen Staaten, zum Zielland Nummer Eins wurde dieses Jahr die Slowakei (...).

Jan Stankovsky, Außenhandelsexperte des Wiener Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo), zeigt sich optimistisch; der Anteil der Reformstaaten an den österreichischen Ausfuhren, der im vorigen Jahr bei 16,5 Prozent lag, soll in diesem Jahr leicht steigen. Weitere Impulse bringe die EU-Osterweiterung, der Anteil des Exports könne dann langfristig auf 20 bis 22 Prozent steigen.

32,9 Milliarden Schilling hat die österreichische Wirtschaft im vergangenen Jahr an Direktinvestitionen in den postkommunistischen Ländern getätigt, ein neuer Rekord. Diese Tendenz (...) scheine sich auch in diesem Jahr fortzusetzen, im ersten Halbjahr 2001 erreichten die Direktinvestitionen in der Region mit 19,4 Milliarden Schilling abermals eine neue Rekordmarke.

Der Bestand an österreichischen Direktinvestitionen in den Reformastaten erreichte Ende 2000 insgesamt 108,3 Milliarden Schilling, bis Ende 2001 rechnet Stankowsky mit 140 bis 150 Milliarden Schilling. Wichtigstes Zielland wurde dieses Jahr die Slowakei mit 7,7 Milliarden Schilling im ersten Halbjahr, im vorigen Jahr hatte noch Tschechien an erster Stelle gestanden.

Beispiele für das österreichische Engagement in der Slowakei gibt es viele. Den größten Deal machte im April diesen Jahres die Erste Bank, sie kaufte für 382,5 Millionen Euro eine 87-prozentige Beteiligung an der Slovenska sporitelna. Weitere große österreichische Investoren sind die Raiffeisen Zentralbank, die an der Tatra Bank beteiligt ist, sowie die Bank Austria/Creditanstalt und die Volksbank.

Vorige Woche weitete auch die OMV ihre Position auf dem slowakischen Benzinmarkt aus, die OMV Slowakei übernahm 13 Tankstellen des Unternehmens Transpetrol Trade und besitzt nun in der Slowakei 64 Tankstellen, dadurch wird ihr Marktanteil, so die slowakische Tageszeitung "Sme", von 14 auf siebzehn Prozent steigen.

Insgesamt weist der ganze österreichische Ostexport beachtliche Zuwachsraten auf; im Vorjahr konnte man ein Plus von 19,3 Prozent verzeichnen, auf der Basis der Daten von Januar bis August rechnet die Wirtschaftskammer in diesem Jahr mit einem Zuwachs von 15 Prozent auf schätzungsweise 165 bis 170 Milliarden Schilling. Damit bleibt die Handelsbilanz positiv, auch wenn die Importe - nach Schätzungen der Wirtschaftskammer - um 12 bis 13 Prozent auf 135 bis 140 Milliarden Schilling wachsen.

Wichtigster Absatzmarkt Österreichs bleibt nach wie vor Ungarn, auch wenn hier in den ersten acht Monaten ein leichter Rückgang zu verzeichnen war. (...) Nach Tschechien, Slowakei, Polen und Slowenien wuchs der Export in diesem Jahr. Auch das Geschäft mit Russland zieht spürbar an, hier werden in diesem Jahr Ausfuhren im Wert von 10 Milliarden Schilling erwartet. Allerdings bezieht das wesentlich kleinere Kroatien aus Österreich Waren im gleichen Gesamtwert. (ykk)