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Slowakei: Der Staat spart, das Rentenalter steigt

13. Juni 2003
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Bratislava, 12.6.2003, RADIO SLOWAKEI, deutsch

Bis zum 62. Lebensjahr werden auch diejenigen arbeiten müssen, die ursprünglich früher ihre Rente antreten sollten. Diese Änderung hat der Minister für Familie, Arbeit und Soziales Ludovit Kanik in der Regierungssitzung durchgesetzt. Und zwar mit der Begründung, dass der Staat Geld brauche und sparen müsse.

Minister Kanik will so eine Regelung durchsetzen, die die Aufhebung (so wörtlich – MD) des Rentenalters jährlich um neun anstatt der bisher geplanten sechs Monate aufschiebt. Er betont diese Änderung des eigenen Vorschlags mit der Notwendigkeit, so eine Rentenreform durchzusetzen, die finanzierbar wäre. Der Vorschlag hat laut Minister Kanik auch einen Vorteil: wer eine höhere Pension beziehen will, kann länger arbeiten. Es heißt, mit jedem weiteren Monat steigt die Pension um 0,5 Prozent, in einem Jahr also um insgesamt sechs Prozent.

Dieser Behauptung stimmen allerdings nicht alle Arbeitgeber zu. Denn es gibt Berufe, in denen die Leute nicht länger arbeiten können und oft auch nicht wollen. Es handelt sich zum Beispiel um die Angestellte der Gerberei, der chemischen oder etwa der Textil-Industrie.

Der Leiter des Sozialausschusses des Nationalrats Vojtech Tkac ist der Meinung, dass zusammen mit der Rentenreform auch die Frage des zweiten Pfeilers der Reform, der sogenannten Zusätzlichen Pensionsversicherung behandelt werden sollte. Die gleiche Ansicht vertritt auch die Regierungspartei, die Ungarische Koalition. Die legislative Basis für das private Sparen ist vorläufig in der Vorbereitungsphase, an der auch ausländische Experten beteiligt sind. (fp)